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App Review: Ginventory

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Die englische App Ginventory verstärkt das App-Angebot für Gin-Fans. Wir haben einen Blick in die App geworfen und wollten wissen, ob sich der Download der kostenlosen App lohnt. Die App gibt es übrigens für iOS und android.

 

Ginventory AppDas kann die App

Nach dem Download und der Installation steht einem die Welt des Gins offen. Ginventory bietet über 1.400 verschiedene Gin-Sorten und über 100 Tonic-Sorten. Ein schöner Überblick über alle erdenklichen Produke, die es auf dem Markt gibt. Über die Anzahl der Gins wundert man sich schon nicht mehr. Aber so viele Tonic Water sind schon beachtlich.

Es ist sehr einfach, nach einem bestimmten Gin zu suchen. Nach der Eingabe des gewünschten Gins, des gewünschten Tonics oder der gewünschten Garnitur liefert die App unzählige Kombinationn, die den Suchbegriff enthalten. Ein bestimmtes ausgewählt und schon werden diverse Servier- und Garniturvorschläge geliefert. Filtern kann man die Ergebnisse leider nicht.

Zum einzelnen Gin werden entsprechend Tonics empfohlen und eine Garnitur vorgeschlagen. Eine Beschreibung des Geschmacks, des Gins oder ähnlichem fehlt allerdings. Die App taugt also eher als Referenz.

Neue Gins?

Bei Ginventory ist es zudem äußerst einfach, (noch) nicht vorhandene Gin-Sorten und eigene Garnitur- oder Serviervorschläge, welche noch im Sortiment fehlen, hinzuzufügen. Die Community kann mit einem Klick neue Vorschläge machen. Ob das dann für die Bewertung auch verkostet wird, das wagen wir bei fast 1.400 unterschiedlichen Gins in der App einfach mal zu bezweifeln. Stellen uns aber gerne zur Verfügung.

Fazit

Die App Ginventory sollte man als Referenz schon mal haben. Was fehlt ist eine Notizfunktion oder etwas mehr Details zu den unterschiedlichen Gins. Die englische Sprache muss man deshalb auch nur bedingt beherrschen, schließlich ist es einfach eine riesige Liste mit eingebauter Suchfunktion. Spannend um im Blick zu haben wie die Zahl der Gins weiter wächst!

 

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Unterschied zwischen Gin Fizz und Tom Collins

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Der Gin Fizz und der Tom Collins – zwei klassische Cocktails zum Verwechseln ähnlich.  Im 19. Jahrhundert hatte Jerry Thomas, der Urvater der amerikanischen Mixkunst, die Rezepte zweier Gin-Cocktails niedergeschrieben, die auch noch heute zu hitzigen Diskussionen in der Barszene führen. Denn: Beide bestehen aus den praktisch gleichen Zutaten, sind aber dann doch anders. Wo liegen die Unterschiede? Gibt es Unterschiede?

 

Die Spezialität aus New Orleans: der Fizz

Gin Fizz

Der Gin Fizz: mit oder ohne Eis serviert?

1887 vom erwähnten Urvater erstmals als „Fizz“ in seinem offiziellen Bartender Guide festgehalten, verbreitete sich der Gin Fizz zwischen 1900 und 1940 in ganz Nordamerika. 1950 erreichte das aufgespritzte (Eng: fizzing) Getränk in Frankreich europäischen Boden. In der amerikanischen Stadt New Orleans entwickelte sich der Fizz zur Spezialität – in all seinen Variationen. Die Basis, aus Gin, Zitronensaft, Zucker(Sirup) und Sodawasser, erweiterten die lokalen Bars der Stadt gerne und oft. Dazu gehört die bekannte Kreation Ramos Gin Fizz – mit Eiweiß und Sahne.

Bei der Zubereitung erhitzen sich die Gemüter: Will das traditionelle Rezept den klassischen Gin Fizz im Shaker kalt geschüttelt und in einem Highball-Glas ohne Eis serviert sehen, widersprechen sich gerade bei diesem Punkt unterschiedlichste Experten – auch die International Bartenders Association IBA. So bedeutend die Rolle des Eises auch sein mag, ist sein Fehlen im Glas es ein wesentlicher Unterschied zum Tom Collins.

> hier geht es zum Cocktailrezept zum Gin Fizz

 

Der große Bruder: Tom Collins

Old Tom Gin

Der Tom Collins mit der Gin-Sorte Old Tom Gin, wird immer auf Eis serviert.

Ab den 1860er Jahren erlangte in Amerika der Tom Collins große Aufmerksamkeit. 1876 erfasste Jerry Thomas den Drink offiziell in seinem Buch – zehn Jahre vor dem Gin Fizz. Wie auch dieser, besitzt der Tom Collins die gleichen Zutaten: Gin, Zitronensaft, Zucker(Sirup) und Sodawasser. Seinen Namen erhielt das Getränk womöglich durch den damals dafür oft verwendeten Old Tom Gin. Diese Theorie ist bis heute jedoch nicht bestätigt.
Serviert wird der Tom Collins in einem typischen Collins-Glas auf Eis – direkt darin aufgebaut oder zuvor, wie der Gin Fizz, im Shaker kalt geschüttelt. Große Nachfrage haben die beiden erfrischenden Getränke mehrheitlich im Sommer. Inwiefern unterscheiden sich nun die bis heute beliebt gebliebenen Cocktails?

 

Kleine, aber feine Unterschiede

Wie bereits erwähnt, ist ein wesentlicher Unterschied wohl das Fehlen des Eises beim Gin Fizz – wenn auch umstritten. Abgesehen davon, werden die beiden Drinks in unterschiedlich großen Gläsern serviert: Der Gin Fizz in einem kleineren Highball- oder Fizz-, der Tom Collins in einem etwas größeren Collins-Glas.

 

Für die Zubereitung des Gin Fizz wird vereinzelt auch eine Siphonflasche verwendet, um unter hohem Druck Sodawasser beimischen zu können. So erhält der Drink den typisch stärkeren Kohlensäure-Gehalt. In vielen Rezepten besitzt der Fizz generell einen höheren Anteil Sodawasser – im Vergleich mit dem Tom Collins, der dafür oft mehr Zitronensaft verlangt. Jerry Thomas unterschied die beiden Drinks im 19. Jahrhundert folgendermaßen: Der Gin Fizz sei im Prinzip “Gin and Sodawater”, der Tom Collins “Gin and sparkling Lemonade”.  Alles in allem sind die Unterschiede der beiden Klassiker minimal und vor allem umstritten, enden jedoch geschmacklich und in der Zubereitung in einer etwas anderen Richtung.

 

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Gin Abo von Gebrüder Gin

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Unter dem Namen „Gebrüder Gin“ gibt es seit einem Jahr eine tolle Möglichkeit verschiedene Gins zu verkosten und neue Gins zu entdecken. Ideal für Gin-Liebhaber, denn gerade bei der großen Menge an neuen Gins geht es schon lange nicht mehr, nur nach dem Etikett zu kaufen. Das ist in letzter Zeit zu oft schief gegangen.

 

Die Gin-Boxen

Gin Abo Box

Die Box: 3 Gins mit jeweils 5cl

Es gibt ein Abo (21,90€ im Monat) und Einzelboxen bei den Gebrüdern Gin. Im Abo bekommen man jeden Monat eine Box mit 3 verschiedenen Gins zu je 5cl. Die ideale Menge für einen Gin & Tonic. Alternativ: 1cl pur geniessen und danach 2 kleine Gin & Tonic mit etwas weniger Tonic Water im kleinen Tumbler. So kann man die Vielfalt des Gins perfekt entdecken. Die Gins kommen logischerweise einzeln verpackt, in durchsichtigen, bedrückten Röhrchen.

Bei der Zusammenstellung der Boxen macht man sich immer Gedanken. Schöne Themenwelten werden aufgebaut und man kann eine Gin-Richtung entdecken. Wer nicht gleich ein Abo möchte, der kann die verschiedenen Themenboxen auch einzeln kaufen (obwohl die meisten ausverkauft sind…). Klingt nach einem tollen Geschenk!

Der Preis ist angemessen. Pro Gin bezahlt man auf etwa 7€. Das Porto ist mit dabei. Minaturen verschiedener Hersteller kosten in der Regel ebenfalls um die 6 €. Das besondere bei Gebrüder Gin ist eben die Auswahl der Gins. Es kommen die Gins in die Abo-Box, von denen es eben keine Minaturen zu kaufen gibt.

 

Box im Februar: Reserve Gins

Barrel Aged Gins

Im Fass gereifte Gins kann man im Februar entdecken.

Im Februar geht es in Richtung Reserve Gins. Eine Ginsorte, bei der der Gin im Holz „gereift“ wird und dadurch die verschiedenen Aromen des Holzfasses aufnimmt. Das merkt man auch an der Farbe, die leichte Braum- und Rottöne des jeweiligen Fasses aufnimmt. Vor allem geübte Gin-Liebhaber können sich diese wachsende Ginkategorie genauer anschauen. Neben dem Barrel Aged Gin von Filliers und VOR Icelandic ist eine besondere Rarität mit dabei: der Raritas Juniper ist ein Cuvée aus 3 verschiedenen bayrischen Gins: The Duke, Bavarca und Granit Gin, die gemeinsam ins Fass gelegt wurden-

 

Gin Abo gewinnen?

Wer möchte eine Gin Box von Gebrüder Gin gewinnen? Anlässlich des einjährigen Geburtstags gibt es die Box aus Februar 2015 (mit dem Thema Whiskey oder Gin) und die Box aus Februar 2016 zu gewinnen. Teilnehmen ist einfach: Einfach den passenden Beitrag zum Gin Abo hier auf facebook bis zum 10. März 2016 liken und Du nimmst automatisch am Gewinnspiel teil.

 

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Warum leuchtet Gin & Tonic blau?

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Vielen Gin-Tonic-Liebhabern ist sicher schon eine besondere Eigenart des erfrischenden Klassikers aufgefallen. Unter gewissen Umständen leuchtet der Longdrink aus Eiswürfeln, Tonic Water, Gin und Limetten oder Zitronenscheiben leicht bläulich. Und das obwohl Gin doch eigentlich eine farblose Spirituose ist.

 

Woran liegt der blaue Schimmer?

Gin & Tonic

Der Gin & Tonic schimmert im UV-Licht blau.

Dieser spezielle Effekt ist leider nicht dem Gin, sondern dem Tonic zu verdanken. Tonic Water ist eigentlich nichts anderes, als chininhaltiges Wasser mit Kohlensäure. Unter Sonneneinstrahlung, aber besonders unter ultraviolettem Licht (UV-Licht) schimmert das im Tonic enthaltene Chinin, bläulich. Chinin ist ein fluoreszierender Bitterstoff, der auf die Strahlen des Schwarzlichtes reagiert, indem es die kurzwellige Strahlung des UV-Lichtes nutzt, um dann im langwelligen Bereich zu reflektieren. Für unser Auge erscheint die Flüssigkeit dann blau.
Das bittere Getränk ist unschlagbar durstlöschend und das Chinin leuchtet sogar noch in einer Verdünnung von 1:100.000. Chinin ist so bitter, dass wir den Geschmack sogar noch in einer Verwässerung von 1:50.000 bemerken. Mengen, die im Tonic Water üblich sind.

Das fluoreszierende Tonic Water

 

Rezept für eigenes Tonic Water

 

Die Erfindung des Getränkes wird den Engländern nachgesagt, die während der Kolonialzeit in Indien das bittere Indian Tonic Water mit Gin mischten und so einen der ersten Longdrinks erfanden. Das chininhaltige Getränk schützte vor der Tropenkrankheit Malaria und wurde von den englischen Soldaten täglich als Prophylaxe eingenommen. Chinin ist ein kristallines Pulver (ein sogenanntes Alkaloid), das aus der Chinarinde gewonnen wird. Selber machen kann man Tonic Water ebenfalls. Wir  haben hier eine Anleitung zusammengestellt.

 

Eignet sich jeder Gin für den blauen Drink?

Bombay Sapphire Gin Flaschen

Wenn es besonders blau sein darf: Bombay hat sogar schöne saphir-blaube Flaschen im Angebot. Allerdings tritt der Effekt bei jedem Gin auf.

Man kann jeden Gin und jedes Tonic Water für den Longdrink verwenden, um die blaue Farbe zu erhalten. Wer jedoch seinem opalisierenden Getränk eine besondere Note geben möchte, der nimmt nicht irgendeinen Gin, sondern den populären Bombay Sapphire. Den Gin in der edlen hellblauen Flasche gibt es seit 1987 – er gehört mittlerweile zu Bacardi. Mehr blau im Gin & Tonic geht eigentlich nicht. Alternativ gibt es noch einen Gin aus Cuxhaven, der tatsächlich eine blaue Farbe hat. Geschmacklich aber leider nur wenig zu bieten hat.

 

 

 

 

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Digitales Trinken: Gin selbst brennen

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Wacholder gibt dem Gin seine unvergleichbare Geschmacksnote. Die Ausgangsbasis ist herkömmlicher Agraralkohol (Getreidebrand oder ein Destillat aus Melasse), den der Brennmeister anschließend in unterschiedlichen Verfahren mit Gewürzen verfeinert. Das Ergebnis ist fixer Bestandteil in Cocktailklassikern wie dem Martini, Tom Collins oder Gin Tonic. Gin gilt ursprünglich als sehr britisches Getränk.
Jahrzehntelang lag Gin als angesagtes Getränk vor allem im deutschsprachigen Raum im Dornröschenschlaf. Viele internationale Hersteller beleben den einstigen Kultdrink heute neu, indem sie klassische Rezepturen mit einer Vielzahl an modernen Gewürzkombinationen ergänzen. Das macht Gin für Freunde des Selberbrennens interessant. Dabei hilft Youtuber Alkofan1984.  Ein privater Youtube Kanal, der sich selbst gebrannten Spirituosen, kleinen hausgemachten Häppchen und dem Räuchern widmet. Die Videos im Kanal zeigen mit Rezepten Anleitungen für die Herstellung von Schnaps, Liköre, Wein, Wermut, Bier oder Limonade.

 

Gin selbst gemacht – das Video

Der Youtuber Alkofan1984 zeigt uns in seinem Video in drei Stufen, wie er zu Hause Gin herstellt. Die erste Stufe ist der Ansatz, die Zweite die Destillation und am Ende sehen wir, wie der Brenner sein Ergebnis genießt. Das liebenswerte Video besitzt eine hervorragende Bildqualität. Das Englisch des Sprechers bedarf einer gewissen Gewöhnung. Wer die Beschreibung zum Video mitliest, der kommt bestens zurecht. Letztendlich zeigt das Video kurz und knackig, worauf es beim Selbstbrennen ankommt.

 

Rezept und Vorgehensweise

Alkofan1984 verwendet in seinem Beispiel einen Liter neutralen Schnaps mit 50 % Alkoholgehalt. Diesen setzt er mit einer Gewürzmischung aus Wacholder, Koriander, Zitronen- und Orangenschale, Zimt, Lakritz, Anis und Fenchelsamen an. Klassische Botanicals, die in vielen Gins zu Hause sind. Die Mischung zieht anschließend sieben Tage lang ein, wobei er den Krug täglich schüttelt.

 

Vor der Destillation werden die Gewürze herausgefiltert und der Ansatz gestreckt. Anschließend brennt er die Flüssigkeit langsam. Das Ergebnis verdünnt der Autor auf Trinkstärke und lässt es weitere ein bis zwei Wochen ziehen (in einem neutralen Behälter).

 

Alternative: Gin ansetzen

Gin KIt zum Gin selber machen

Wer nicht brennt kann einen Gin auch ansetzen.

Wer das entsprechende Equipment zum brennen besitzt und bedienen kann, für den ist Gin eine interessante Disziplin. Wacholder lässt sich mit mannigfaltigen Aromen kombinieren. Daraus entstehen überraschende neue Geschmacksvarianten. Vergleichsweise einfache Vorgänge führen zu nicht alltäglichen Ergebnissen.

Wer allerdings zu Hause nicht destillieren möchte kann einen sogenannten Compound Gin auch zu Hause ansetzen. Ein Gin Kit hilft beim Gin selbst herstellen. Wir haben das Dr. Charles Levine Gin-Kit im Blog hier bereits unter die Lupe genommen.

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Lexikon: Over Proof Gin

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Im Lexikon der Gin-Begriffe, die man kennen sollte geht es weiter mit sog. “over proof Gins”.  Die Bezeichnung steht für einen starken, hochprozentigen Gin, der alle geschmacklichen Eigenschaften von Gin stark ausgeprägt mit sich bringt. Aber was bedeutet “over proof” genau? Für wen ist over-proof Gin zu empfehlen und wer stellt ihn her? Was haben Matrosen damit zu tun? Wir haben alles wissenswerte zu diesen besonderen Gins zusammengetragen:

 

Was bedeutet “over proof”?

Navy Strength Gins

Plymouth Gin und Hayman’s, beides traditionsreiche englische Ginhersteller vermarkten Ihren over proof Gin als Navy Strength

Proof bezeichnet eine alte Maßeinheit für den Alkoholgehalt einer Spirituose. Sie stammt aus der Seefahrt im 18. Jahrhundert. Die Seefahrer überprüften (auf Englisch “proof”) ihre Rationen auf verwässerten Rum. Dazu entzündeten sie in der Spirituose getränktes Schießpulver. Brannte es mit blauer Flamme, bekam es den Wert 100 Degrees Proof und war in Ordnung. Brannte es nicht, war es minderwertig (“under proof”). Brannte es mit gelber Flamme, hatte der Rum einen höheren Alkoholgehalt und war “over-proof” – “über dem Beweis” und besser als der angestrebte Wert. Die Umrechnung in die heute üblichen Volumenprozent erfolgt je nach Herkunftsland: 100 britische Proof entsprechen 57 Vol.-%, 100 amerikanische Proof hingegen nur 50 %. Bis heute enthalten viele britische Spirituosen genau den seemännischen Zielwert von 57 Vol.-%. Für diesen Alkoholgehalt wird manchmal auch die Bezeichnung “Navy Strength” verwendet.

 

Unterschied zwischen “normalem” und over-proof Gin

Angabe Ankoholgehalt beim Geranium Gin

Der Alkoholgehalt ist der entscheidende Unterschied.

Während Gins zwischen 37,5 Vol.-% (Gordon’s) und 50 Vol.-% (Beefeater Crown Jewel) enthalten, muss ein over-proof Gin also traditionell über 57 Vol.-% haben. Seit der EU-Vorschrift, nur Volumenprozent als Angabe des Alkoholgehaltes zu akzeptieren, ist die Bezeichnung “over proof” verwaschen. So werden auch einige Gins mit 55 Vol.-% als “over proof” verkauft. Die Herstellung unterscheidet sich hauptsächlich in der geringeren Verdünnung nach dem Brennen und Destillieren. Einige Hersteller wandeln das Rezept leicht ab, zielen in der Regel aber auf ein sehr ähnliches Aromenprofil. Geschmacklich ist ein over-proof Gin daher die Essenz von Gin – oft trockener, kräftiger und herber als der runde, weiche und leicht bittere Geschmack anderer Gins. Die einzelnen Noten des Gins werden deutlich intensiviert.

 

Over-proof Gin: für wen?

Tumbler und Verkostungsglas

Over Proof Gins trinkt man pur im Verkostungsglas, oder auf Eis im Tumbler

Aus einem over-proof Gin lassen sich die gleichen Cocktails mixen wie aus einem normalen. Fraglich pb der hohe Preis dabei wirklich Freude macht. Feinschmecker genießen den Gin pur. Dabei gefällt selbst manchen eingefleischten Gin-Fans der alkoholische Geschmack des “over-proof” nicht, sie vermissen ein ausgleichendes Aroma. Eis hilft, den Eigengeschmack „abzuschwächen“ und den Gin leicht zu verwässern. Das Schmelzwasser dämpft den trockenen Alkoholgeschmack und rundet den over-proof Gin ab. Cocktail-Fans und Bartender mögen den over-proof Gin, da sein intensives Aroma auch in Cocktails und Longdrinks erhalten bleibt. Damit ist ein over-proof Gin ideal für alle, die einen außergewöhnlich starken Gin pur genießen oder einen Cocktails mischen, der das typische Ginaroma nicht verfälscht.

 

Bekannte Vertreter

Over proof Gins im Vergleich

Over Proof Gin von Sipsmiths und Geranium

Trotz des Geschmackes für wahre Liebhaber stellen viele Firmen einen over-proof Gin her. Er ergänzt oft das Angebot an weniger hochprozentigen Gins oder wird als spezielle Jubiläums- oder Sonderedition herausgegeben. Das merkt man meistens natürlich am Preis, obwohl ein Teil des höheren Preises auch mit der Alkoholsteuer verbunden, die bei höheren Volumenprozenten im Gin ebenfalls steigt.

 

So brachte zum Beispiel Hammer & Son zum fünften “Geburtstag” ihres Geranium Gin zusätzlich einen Geranium 55 Overproof Gin auf den Markt. Blackwood führt einen limitierten Jahrgangs-Gin aus ihrer Destille auf den Shetlandinseln. Mit 60 Vol.-% ist der Vintage Dry Gin eindeutig “over proof”, sein besonderes Aroma aus Zutaten aus der Region wird von vielen Liebhabern sehr geschätzt. Zu guter Letzt hat auch Sipsmith mit seinem V.J.O.P. einen traditionellen “Navy Strength” 57,7 Vol.-% Gin im Angebot.

 

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Insalata Caprese im Verkostungsglas?

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Er ist ein echter Klassiker der italienischen Küche: Der Vorspeisensalat Caprese. Saftige Tomatenscheiben belegt mit aromatischem Büffelmozzarella und frischen Basilikumblättern, darüber eine Prise Salz sowie einige Tropfen feinstes kaltgepresstes Olivenöl. Mit kräftigem Weißbrot und einem guten Glas Rotwein wird daraus auch gerne mal ein ganzes Abendessen.

Gin-Freunde wie du und wir ersetzen den Rotwein natürlich gerne durch einen köstlichen Gin & Tonic. Mit einem Fever-Tree Mediterranean Tonic Water wird es sofort frisch-mediterran und würzig, was wunderbar passt. Schwieriger war für uns die Frage, welche Gins eigentlich am besten dazu passen? Gibt es sogar Gins, die an sich geschmacklich an den Insalata Caprese erinnern? Wir machten uns auf die Suche, wie so ein Gin Caprese wohl aussehen könnte.

Geboren war das Motto unserer Gin-Box für März 2016. Gefunden haben wir drei intensive Gins, die nach Tomaten, Basilikum, Thymian und Oliven duften und schmecken.

 

#1: Die Basilikum-Geschmacksexplosion – der Momentum German Dry Gin

Momentum Dry Gin

Momentum Dry Gin aus München

Wer sich mit deutschem Gin beschäftigt, wird vermutlich schon über den noch relativ jungen Momentum German Dry Gin gestolpert sein. Hergestellt und vertrieben wird er von der Beverage Concierge GmbH & Co. KG mit Sitz in München. Es handelt sich beim Momentum um einen Distilled Dry Gin mit einem Alkoholgehalt von 44 % vol. Verkauft wird er in einer 700ml Flasche zu ca. 45 Euro. Der Gin basiert auf einem hundertprozentigen Weizenfeindestillat. Hauptzutat ist der in Indien heilige Tulsi Basilikum, der ihm die unverwechselbare Basilikum-Note verleiht. Insgesamt enthält er zwar 10 Botanicals (u.a. natürlich Wacholder, aber auch Lavendel und Bergbohnenkraut), Basilikum dominiert aber ganz klar Aroma und Geschmack. Der Momentum wurde laut Hersteller als „perfekter aromatischer Impuls in Basil Drinks, Cuisine Style-Kreationen und klassischen Gin-Cocktails“ kreiert. Unserer Meinung nach passt das auf jeden Fall! Pur ist er etwas zu herb, aber frisch im Aroma. Im Gin & Tonic oder z.B. im Cocktail Basil Smash glänzt er dagegen mit filigran-würzigen Noten, ein echter Genuss. Ach, wozu die Zurückhaltung: Im Mund kommst es zu einer wahren Basilikum-Geschmacksexplosion, genial! Im großen Gin-Test beim Mixology Taste Forum in der Magazin-Ausgabe 2/2015 überzeugte er die Jury zu einem „Very Good“ Prädikat.

 

#2: Die Tomate im Gin – der Amato Wiesbaden Dry Gin

Amato Gin

Amato Gin aus Wiesbaden

Nachdem wir gerade die Basilikumbeilage vorgestellt haben, kommen wir nun zur Tomaten-Grundlage. Tomate ist reichlich zu schmecken im Amato Wiesbaden Dry Gin. Er ist ebenfalls ein Distilled Dry Gin mit 43,7 % vol. Der Gin kommt in einer 500ml Flasche zu ca. 29 Euro. „Da ist Liebe drin“ steht auf dem Etikett, denn Amato bedeutet einerseits „der Geliebte“, andererseits verkörpert der Name die Liebe des Herstellers zum Gin: Gianfranco Amato, Betreiber der MANOAMANO-Bar in der Taunusstraße in Wiesbaden, steht hinter dem Amato Gin. Gebrannt wird er allerdings in der Destille Kaltenthaler. Der Amato beinhaltet ausschließlich ausgewählte Zutaten in regionaler Verbreitung. Neben Wacholder, Zitrus und Koriander als klassische Gin-Botanicals sind darunter frische Gurke, Quitte sowie Thymian und getrocknete Tomate. Beim Riechen und Trinken ist es auch die Tomate, die heraussticht. Der Gin ist fruchtig, blumig und würzig zugleich. Er macht sich gut im Cocktail Tomato Smash oder in einem Gin & Tonic mit (tata!) Fever-Tree Mediterranean Tonic Water und einer getrockneten Tomate.

 

#3: Oliven und Thymian als würzige Abrundung – der Gin Mare Mediterranean Gin

Gin Mare

Gin Mare mit Noten von Thymian und Oliven

Der Gin Mare kommt aus Katalonien (Spanien) und ist voll mit mediterranen Zutaten wie Thymian aus der Türkei, Rosmarin aus Griechenland, Basilikum aus Italien und Arbequina-Oliven aus Spanien. Diese Gewürze verfeinern daher unseren Gin Caprese und verliehen ihm etwas mehr Würze. Allerdings ist es eine sanfte Würze, da der Gin auch leicht süßlich-florale Noten besitzt. Beim Gin Mare handelt sich um einen Distilled Gin mit 42,7 % vol. Meist kommt er in einer 700ml Flasche zu ca. 40 Euro, es gibt aber auch kleiner Flaschengrößen im Handel. Hinter dem Produkt steht der Hersteller Global Premium Brands, auch verantwortlich für bspw. G’Vine Gin oder das 1724 Tonic Water. Destilliert wird der Gin Mare südlich von Barcelona. Mit seiner markanten Flaschenform sticht er im Regal des Fachhandels oder im Backboard der Bar direkt ins Auge.

>mehr zum Gin Mare

 

Drei Gins, eine Box: Gin Caprese

Gin Box mit wuerzigen GinsDie Italiener unter euch mögen uns verzeihen, dass wir zwei deutsche und einen spanischen Gin für unser Gin Caprese zusammengestellt haben und damit das italienische Lebensgefühl ins Verkostungsglas bringen. Die drei ausgewählten Gins, der Momentum German Dry Gin, der Amato Wiesbaden Dry Gin und der Gin Mare, bilden eine perfekte Begleitung zum Büffelmozzarella, der in diesen Gins noch fehlt… Vielleicht gibt es hier ja einen Ansatz für einen italienischen Gin mit Salzlake aus der Mozzarella-Herstellung!? Bei dem aktuellen Gin-Boom gibt es ja keinen Ansatz, der nicht möglich wäre ;) Oder gibt es schon einen Mozza-Gin und wir kennen ihn nicht? Hinweise bitte per Mail oder Social Media. Cheers!

 

 

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Vom Mazerat zum Feindestillat

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In der neuen Artikelserie „Worüber sich die Geister streiten“ oder sich zumindest uneinig sind, werden die unterschiedlichen Ansichten der Destillateure unter die Lupe genommen. Ein Richtig oder Falsch scheint es nicht zu geben. Dies wiederum macht den begehrten Tropfen Gin so interessant und vielfältig. Zum Glück, denn dafür lieben wir ihn. Im ersten Teil geht es los mit dem Weg vom Mazerat zum Feindestillat.

 

Das Mazerat

Gin Mazerat

Gin Mazerat beim Duke Gin aus München

Was genau ins Mazerat gelangt, wird in einer weiteren Folge berichtet. Heute geht es primär um das Destillationsverfahren an sich und das, was kurz zuvor geschieht. Am Anfang steht bei der Gin-Herstellung das Mazerat. Sprich, ein Gemisch aus Wacholderbeeren und weiteren Botanicals eingelegt in Neutralalkohol von mindestens 96% vol. Versetzt mit mehr oder weniger Wasser. Dies ist der Ausgangspunkt für die Aromatisierung des Alkohols. Bereits hier vertreten die Meister der Destillation unterschiedliche Ansichten. Die einen legen ihre Beeren, Früchte und Kräuter mehrere Tage ein, um so viel Aroma wie möglich zu erbeuten. In diesem Falle wurde vielleicht etwas mehr an Wasser zugesetzt. Den anderen wiederum genügen wenige Stunden, damit die Aromen nicht miteinander konkurrieren. Hier wiederum kann der Alkoholgehalt im Ethanol-Wassergemisch durchaus höher liegen.

Und dann gibt es noch die, die den Wecker stellen, um genau den richtigen Zeitpunkt für die Zugabe einer bestimmten Zutat abzupassen. Oder aber jedes Botanical wird einzeln für sich mazeriert und erst später vermengt – vor oder dann doch erst nach der Destillation? Um es noch komplizierter zu machen, gibt es nun auch Verfahren, mit denen man bereits im Vorfeld aus Samen oder Schalen Öle ziehen kann. Diese werden dann nur noch ins Mazerat geträufelt. Auch so kann das Aroma genau dossiert werden.

Nicht verwunderlich also, dass für die endgültige Gin-Rezeptur durchaus über 100 Testdestillate notwendig sind. Es genügt nicht, sich nur für Botanicals und deren Verhältnis zueinander zu entscheiden. Bereits wann und wie die Zutaten aufeinander treffen, machen jeden Gin besonders. Alleinige Voraussetzung zur Herstellung des Gins ist letztendlich nur, dass kein Gärvorgang stattgefunden hat.

 

Die Destillation

 

Säulendestillation

Die neue Destillerie von Monkey 47

Nun endlich kann das Mazerat aus dem Plastik- oder Edelstahlbehälter in die Brennblase gegossen werden. Vielleicht trifft es dann erstmalig auf weitere Botanicals oder gar ein anderes Mazerat. Gerne hüllen sich die Hersteller hier in Schweigen. Alles preiszugeben, ist dann wohl doch zu viel verlangt. Bereits die Gin-Botanicals an sich bergen ja schon viele Geheimnisse. Unter ständigem Rühren wird das Gemisch nun erhitzt – mit Holz, über Gas oder gar elektrisch. Dabei trennt sich der aromatisierte Alkohol vom Rest und steigt als Dampf empor.

Stellt sich die Frage, ob es nun wirklich unterschiedliche Verfahren in der Gin-Destillation gibt. Ja, und wie es diese gibt. Hier tummeln sich Namen wie Pot-Still, Rektifikation und Perkolation. Erneut scheiden sich die Geister. Die einen bevorzugen die einfache Destillation (Pot-Still), für eine weitere muss das Destillat erneut den Kessel durchlaufen. Entscheidend für den höheren Alkoholgehalt und durchaus auch das Aroma. Bei der Rektifikation wird der Geist in einem Vorgang mehrfach destilliert. Übereinander gebaute Glockenböden mit kleinem Bullauge ermöglichen dies. In jedem einzelnen steigt der Alkoholgehalt erneut auf und die Geschmackskomposition wird weiter verfeinert. Sicherlich ist hier auch ausschlaggebend, welche Brennanlage zur Verfügung steht und welcher man sich bedienen muss, will oder kann.

Geistkorb

Der Geistkorb wird beispielsweise beim Ferdinand’s Saar Dry Gin eingesetzt.

Nun kommt noch die Sache mit dem sogenannten Geistkorb hinzu. Dieser wird mit ausgewählten Botanicals in den Geisthelm eingehängt. Der Dampf strömt über die Zutaten und entzieht ihnen ihre Geschmacksstoffe. Auch mit diesem Verfahren gelingt es, geschmackliche Schwerpunkte zu setzen. Gerne verwendet bei leicht flüchtigen Aromen und auch der seltenen Vakuumdestillation. Die einen Hersteller bezeichnen den Geistkorb als unnütz, die anderen schwören darauf. Wie soll der Gin-Genießer da noch durchblicken?

Zum Glück sind sich aber dann doch wieder alle bei der Säulendestillation einig. Diese hat eher was mit Quantität als mit Qualität zu tun. Weniger was mit Regionalität, Handarbeit und der Liebe zum Detail. Den Premiumcharakter nicht inklusive. Mitentscheidend ist letztendlich auch das Geschick des Destillateurs, der genau weiß, wann das Herzstück vom Rest zu trennen ist. Und genau das wollen wir: ein Feindestillat erster Güte und mit ausgezeichnetem Aroma für unseren Gin & Tonic.

 

Was aber passiert nun mit dem Feindestillat? Dazu mehr in Teil 2 unserer Serie „Worüber sich die Geister streiten“.

 

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Vom Feindestillat zum Gin in a Bottle

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Im Teil 2 der Serie Worüber sich die Geister streiten legen wir unser Hauptaugenmerk darauf, was mit dem Gin-Feindestillat geschieht bevor es zur Vollendung in unseren Gin & Tonic gelangt. Es gibt durchaus unterschiedliche Vorgehensweisen in der Weiterverarbeitung.

 

Das Feindestillat

Das Feindestillat offenbart die Seele des Gins und ist mitentscheidend, ob wir am nächsten Tag über Kopfschmerzen klagen. An dieser Stelle vertrauen wir aber darauf, dass der Destillateur (m/w) sein Handwerk versteht, um Vor- und Nachlauf zur rechten Zeit vom Herzstück zu trennen. Qualität zählt. Klasse statt Masse lautet hier die Devise, handcrafted und sehr gerne auch mal regional.

Was geschieht nun aber nach dem Destillationsprozess mit dem aromatisierten und weiterhin hochprozentigen Alkohol? Anders als bei Whiskey und Rum muss Gin eigentlich nicht reifen. Heißt, er kann sogleich weiter verarbeitet werden. Theoretisch.

Lagerung des Gins: Monkey 47

Denn immer mehr Stimmen werden laut, dass eine Lagerung auch hier der Verstärkung und gar Neubildung von Aromen zugute kommt. Dank der Zuführung von Luftsauerstoff wird der Gin runder, die Aromen ausbalancierter. Warum also nicht auch mal eine Pumpe anschließen, um diesen Vorgang zu beschleunigen? Destillateure sind eben wahre Erfinder, nicht nur auf dem Gebiet der Aromengestaltung. Und ihr Job endet noch lange nicht direkt nach der Destillation. Die einen schwören bei der Lagerung des Feindestillats auf Steingutfässer, die anderen bevorzugen Edelstahl oder Glas. Von der Lagertemperatur ganz zu schweigen. Wiederum andere geben ihren Gins erst nach der Vermählung mit Wasser Zeit zur Entfaltung. So genießt jeder Gin seine individuelle Ruhezeit. Oder eben auch mal keine.

 

Ferdinand's Saar Dry Gin

Nach der Destillation noch lange nicht fertig: Ferdinand’s Gin mit Wein Infusion

Ob das Feindestillat zuvor noch mit Essenzen oder einer besonderen Weininfusion angereichert wird, um das Geschmackserlebnis zu toppen, liegt erneut ganz in den Händen des Destillateurs. Es ist sogar möglich, verschiedene geistliche Destillate zu vereinen. Mindestens eines davon muss eben mit Wacholderbeeren aromatisiert sein. An dieser Stelle sei nochmals betont, dass alle Aromen natürlich, mindestens naturidentisch sein müssen. Künstliche Ingredienzien sind im Gin fehl am Platz.

In jüngster Zeit erfreuen sich auch sogenannte Reserved Gins zunehmender Beliebtheit. Hierbei erhält das Feindestillat Farbe und durchaus Geschmack durch die Lagerung in Holzfässern – neue, alte, mal aus Eiche, mal ist darin zuvor Sherry oder Whiskey gereift. Nichts scheint unmöglich. Gin ist eine wandelbare Spirituose. Faszinierend und genussvoll zugleich.

 

Die erwünschte Trinkstärke

Overproof Gins im Vergleich

Geranium und Sipmsith Over proof: 2 Gins mit sehr hohem Alkoholgehalt

Endlich ist es an der Zeit, das Destillat auf trinkbare Prozente herab zu setzen. Mindestens 37,5 % vol. Alkohol muss ein Gin laut EU-Verordnung haben, um sich so nennen zu dürfen. Die meisten Gins liegen aber im Bereich von 40 – 49 % vol. Schließlich ist Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger. Die Branntweinsteuer sollte hierbei nicht ausschlaggebend sein. Das (ausgeruhte) Destillat weist meist einen Alkoholgehalt von über 70 % vol. auf. Somit nicht unbedingt genießbar und im folgenden Schritt mit Wasser zu verdünnen. Hier scheiden sich die Geister. Verwenden die einen normales demineralisiertes Trinkwasser, sind die anderen ganz stolz auf ihr eigenes reines Quellwasser. Den direkten Vergleich kennt aber wohl nur der Hersteller selbst.

Beim Einstellen des Alkoholgehaltes muss der Destillateur erneut sein Geschick beweisen. Was für den einen Gin an Prozenten zu viel ist, erscheint für einen anderen zu wenig. Deshalb endet erst hier die endgültige Rezeptur, nicht aber die Handarbeit. Denn es geht nun häufig noch weiter. Durch die Zugabe von Wasser können sich winzige Aromenöl-Tröpfchen bilden. Der Gin wird milchig-trüb, abhängig von den verwendeten Botanicals. Besonders fällt dies ins Auge, wenn gekühltes Tonic Water oder eben Eiswürfel zugegeben werden.

Granit Bavarian Gin

Der Granit Gin wird durchGranit Steine gefiltert

Manche Hersteller stehen dazu und verzichten bewusst auf eine Filtration. Meist aber wird zumindest leicht filtriert, um so wenig Aromen wie möglich, in den Hintergrund zu drängen, denn das Auge trinkt ja bekanntlich auch mit. Ob dies nun über Eiweißfilter, Steine oder leicht gekühlt erfolgt, sei dahin gestellt. Generell gilt, dass edle Spirituosen, v. a. wenn pur getrunken, nicht gekühlt sein sollten. Denn diese stehen für ein gelungenes Aroma und ihre Vielfalt. Da darf es ruhig Zimmertemperatur sein.

Spätestens nach der Filtration heißt es nun aber ab in die Flasche und nach Hause zu uns Gin-Liebhabern und in die Bars dieser Welt. Oder doch noch etwas Ruhezeit gefällig? Gut Ding will eben Weile haben. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

 

„Worüber sich die Geister wohl noch streiten“ können? Seid gespannt auf den nächsten Teil dieser Serie.

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Kartoffelschnaps als alternatives Grunddestillat für Gin

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Aus der EU-Spirituosenverordnung wissen wir, dass es sich bei Gin immer um eine „Spirituose mit Wacholdergeschmack“ handelt, die „durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs […] mit Wacholderbeeren (Juniperus communis L.)“ hergestellt wird.

 

Das Grunddestillat

Gin Mazerat

Die Botanicals werden normalerweise in Gin auf Getreibebasis eingelegt (mazeriert)

Am Anfang eines jeden Gins, unabhängig von der genauen Herstellungs- und Destillationsart, steht zunächst ein typischerweise neutraler Alkohol als Grunddestillat. Dieser ist hochprozentig und neutral insofern als er geschmacks- und geruchsneutral ist sowie keine sensorischen Eigenschaften seiner Ausgangsstoffe aufweist. Er kann prinzipiell aus allen zucker-oder stärkehaltigen Stoffen durch alkoholische Gärung und anschließendem Brennen der Maische gewonnen werden, bspw. aus Obst, Getreide, Zuckerrohr oder eben auch Kartoffeln. Dieser „Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs“ wird auch als Agraralkohol bezeichnet.

Bei der Gin-Herstellung wird üblicherweise ein Agraralkohol aus Getreide, insbesondere Weizen, verwendet. Ein Großteil der Produzenten kauft diesen Agraralkohol als Grunddestillat für den eigenen Gin zu und konzentriert sich ausschließlich auf die nächste Stufe des Wertschöpfungsprozesses der Gin-Herstellung, nämlich auf das Aromatisieren des Agraralkohols mit Wacholderbeeren und weiteren Botanicals (und später auf das Vermarkten des Gins…). Hier spricht letztlich nichts dagegen, denn Agraralkohol ist am Markt in hoher Qualität und zu jeder Zeit verfügbar.

 

Zukaufen oder selbst herstellen?

Sipsmiths Vodka

Sipsmiths aus London stellen Ihren Grundalkohol selbst her und verkaufen auch einen eigenen Vodka

Einige Hersteller produzieren ihren Agraralkohol jedoch selbst. Ein Grund dafür kann sein, dass sich neben einem Gin auch Spirituosen wie Wodka/Vodka oder Whisky/Whiskey im Produktportfolio der Brennerei befinden. Bei diesen Spirituosen hat das Grunddestillat eine weitaus höhere Bedeutung als bei Gin und wird demnach selbst hergestellt. Schließlich handelt es sich bspw. bei Wodka vereinfacht ausgedrückt um einen mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzten Agraralkohol. Das Grunddestillat prägt das Endprodukt Wodka in höchstem Maße. Wenn also bereits ein Grunddestillat für diese Produkte hergestellt wurde, ist es naheliegend, dieses auch für den hauseigenen Gin zu nutzen. Neben produktionstechnischen- oder betriebswirtschaftlichen Gründen, die zur Eigenproduktion des Agraralkohols führen, kann es auch die Philosophie des Gin-Brenners sein, ein eigenes Grunddestillat zu brennen. So können bspw. die verarbeiteten Rohstoffe kontrolliert werden oder es kann ein eigenes Geschmacksprofil schon vor dem Aromatisieren im Grunddestillat verankert werden. Im letzteren Fall soll das Grunddestillat also gerade eben nicht hundertprozentig neutral sein.

 

Unterschiedliche Grunddestillate im Gin

Das Beispiel des Wodkas hat uns neugierig auf die unterschiedlichen Grunddestillate für Gin gemacht. Wenn man erst einmal das Vorurteil abgelegt hat, dass Wodka immer aus Kartoffeln gebrannt wird, dann kann man auch den Einfluss von Kartoffeln bei der Alkoholgewinnung auf den Geschmack der Spirituose einschätzen. Ein Grunddestillat aus Kartoffeln ist süßer, hat ein weicheres Mundgefühl und eine intensivere Note als ein Grunddestillat aus Getreide. Gerade wegen der ständigen Diskussion über die Kartoffel bei der Wodkaherstellung haben wir uns gefragt, wie sich diese auf den Gin auswirkt. Geboren war das Motto „Gins aus der goldenen Knolle“ für unsere Gin-Box im April 2016, wofür wir uns auf die Suche nach drei edlen Gins, die aus der Kartoffel gebrannt sind, gemacht haben.

 

Grunddestillat aus Kartoffeln

Kartoffeln als Grunddestillat

Kartoffeln als Grunddestillat im Windspiel Dry Gin aus der Eifel

Die Kartoffel gilt ja in und außerhalb Deutschlands als eines der hiesigen Kulturgüter. Aus den Anden in Südamerika wurde sie vermutlich irgendwann im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht und dort kultiviert. Deutschland gehört zu den größten Kartoffelproduzenten weltweit, auch wenn unsere Landwirtschaft hinsichtlich der Ertragsmengen und Flächen mittlerweile eher durch Tierhaltung und den dazu notwendigen Anbau von Mais und Getreide als Futtermittel geprägt ist.

Im 18. Jahrhundert begann man in Deutschland, die Kartoffel für die Destillation von Kartoffelschnaps zu nutzen, schließlich war sie ein preiswerter Rohstoff. Es handelte sich meist um einfachen Schnaps von geringer Qualität. Heute lassen viele Brennereien die alte Tradition des Kartoffelschnapses in Deutschland mit qualitativ hochwertigen Produkten wieder aufleben. Kein Wunder, dass es auch unter den Gins einige wenige Exemplare gibt, für die statt eines Getreidedestillats ein Kartoffeldestillat verwendet wird.

 

Die Gins aus der goldenen Knolle

#1: Der puristisch-milde Kartoffelgin – der St. Patrick’s Distillery Classic Juniper Potato Gin

St. Patricks Classic Juniper Gin

St. Patricks Classic Juniper Gin aus Irland

Die St. Patrick’s Distillery liegt ganz im Süden Irlands und hat neben verschiedenen Gin-Sorten auch Vodka und Whiskey im Angebot. Für alle Produkte wird ein Grunddestillat zu 100% aus Kartoffeln gewonnen, da es laut Hersteller eine einzigartige natürliche Süße und ein besonders weiches Mundgefühl aufweist. Kartoffeln haben einen geringeren Stärkeanteil als Getreide, so dass vergleichsweise mehr Kartoffeln bei der Alkoholgewinnung zum Einsatz kommen als wenn das Grunddestillat aus Getreide hergestellt werden würde. Ganze 250 Kartoffeln stecken in einer Flasche des St. Patrick’s Distillery Classic Juniper Potato Gin! Dieser hat einen Alkoholgehalt von 40 % vol. Insgesamt ein milder Gin, der ein sehr klassisches Gin-Geschmacksprofil von Wacholder und leichten Zitrusnoten aufweist. Seine leichte Süße kommt besonders in der puren Verkostung sowie in einem Martini Cocktail wunderbar hervor. Als Gin & Tonic harmoniert er gut mit dem ausbalancierten, aber auch intensiven Thomas Henry Tonic Water. Hier zeigt sich, dass der Gin nicht schwach-mild, sondern betont mild ist. Durch seine Komplexität kann er diesen Charakter auch im G&T wahren. Verkauft wird er in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 40 Euro.

Links: www.stpatricksdistillery.ie

 

#2: Der ausdrucksstarke Kartoffelgin  – der BAVARKA Bavarian Gin

Bavarka Gin

Bavarka Gin aus Bayern auf Kartoffelbasis

Die Lantenhammer Destillerie nahe dem Schliersee ist weltweit für ihre Edelbrände und insbesondre ihren Slyrs Bavarian Single Malt Whisky bekannt. Dazu gesellt sich u.a. ein bayrisch geprägter Gin: Der BAVARKA Bavarian Gin mit einem Alkoholgehalt von stattlichen 46 % vol. Der Gin kommt in einer 700ml Flasche zu ca. 37 Euro daher. Der aus 100% deutschen Kartoffeln gebrannte hauseigene Vodka wird als Grunddestillat zum Ansetzen des Gins verwendet. Dieser ist kräftig-aromatisch im Charakter, was sich eins zu eins im Gin fortsetzt. Gebrannt wird übrigens nicht am Schliersee, sondern in der Kolonnenbrennerei am Ostbahnhof in München, mit anschließender Lagerung in Steingutgefäßen. Zehn bayrische Kräuter werden schließlich angesetzt und destilliert, darunter Hopfen, Fenchelsamen, Heublume sowie Orangen- und Zitronenschalen. Schon beim Öffnen der Flasche strömen kraftvolle Noten von Wacholder und Zitrusfrüchten in die Nase. Auch der BAVARKA hat eine leichte Süße, der jedoch ein herber, leicht bitterer Abgang gegenübersteht – also ganz anders als wir es beim Gin der St. Patrick’s Distillery erlebt haben. Wenn wir bei dem Vergleich bleiben: Im Martini Cocktail und G&T mit Thomas Henry jeweils eher dominant, jeweils eine tolle frische Kombination.

Links: www.lantenhammer.de/destillate/bavarka/bavarka-bavarian-gin

 

#3: Der elegante Kartoffelgin – der Windspiel Premium Dry Gin

Windspiel Gin

Windspiel Dry Gin aus der Eifel

Beim Windspiel Premium Dry Gin handelt sich um einen Dry Gin mit beachtlichen 47 % vol. Er kommt in einer 500ml Flasche zu ca. 40 Euro. Hinter dem Produkt steht die Eifelion GmbH, die wiederum dem Firmenverbund der TechniRopa Holding angehört. Vielen dürfte in diesem Verbund eher die Marke TechniSat bekannt sein, unter der TV-Geräte sowie SAT-Technik entwickelt, produziert und vertrieben werden.

Aber auch der Kartoffelanbau für Chipshersteller gehört zum Portfolio des Unternehmenns. Und einige der vielen angebauten Kartoffeln landen eben nicht frittiert oder gebacken in Chipstüten, sondern im Brennkessel des Windspiel Gins. Damit ist Windspiel nicht nur ein schönes Beispiel für Synergien auf Gesamtunternehmensebene bei der Herstellung von Gin, die über die kombinierte Produktion von Wodka und Gin hinausgehen. Es zeigt auch, dass Craft Spirituosen sicherlich nicht zwingend an Unternehmensarten festgemacht werden können, sondern an ihrer Qualität und ihren regionalen Rohstoffen gemessen werden müssen.

Für die Herstellung des Windspiel Gins ist Destillateurmeister Holger Borchers verantwortlich. Basis des Grunddestillats sind regionale Kartoffeln, die in der Vulkanerde der Eifel gereiften sind. Durch insgesamt drei Brennvorgänge wir die Kartoffelnote unverwechselbar fein und mild. Alle Botanicals, die den Gin auszeichnen, werden einzeln destilliert und schließlich mit dem Kartoffeldestillat vereint.

Windspiel Dry Gin mit dem hauseigenen Tonic Water

Windspiel Dry Gin mit dem hauseigenen Tonic Water

Dazu gehören neben Wacholderbeeren vor allem Zitronenschalen, Koriander, Lavendelblüten, Ingwer und Zimt. Das Aroma ist klassisch-elegant mit süßlichen Noten. Die Süße setzt sich im Geschmack fort, wobei Wacholder dominiert, der Gin an sich aber sehr komplex daherkommt. Pur ist der Gin recht scharf, was an seinem hohen Alkoholgehalt liegt, während er sich im Cocktail oder Gin & Tonic deutlich eleganter zeigt. Eine besonders elegante Figur macht der Windspiel Premium Dry Gin in einem Silver Gin Fizz. Ach, und was haben Windspiele als Hunderasse und die Kartoffel gemeinsam? Schaut doch einmal im Review zum Windspiel Gin.

Link: www.windspiel-gin.de

 

Drei Gins, eine Box: Gins aus der goldenen Knolle

Gin Tastingbox: Gin aus Kartoffeln

Unsere drei ausgewählten Kartoffel-Gins zeigen, wie sich der Eigengeschmack des Kartoffeldestillats harmonisch mit dem Wacholdergeschmack als Hauptmerkmal des Gins vereinen kann. Eine Veränderung des Grunddestillats bringt noch mehr Vielfalt in die Gin-Landschaft! Und auch zwischen den drei Kartoffel-Gins gibt es sehr unterschiedliche Noten, von puristisch mild, über ausdrucksstark bis elegant. Gibt es weitere Gins mit Kartoffel, die wir mal probieren sollten? Hinweise bitte per Mail oder Social Media. Cheers!

Probieren könnt Ihr die Gins hier: bit.ly/GINBOX-Knolle

 

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Wein im Gin

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Den letzten Jahreswechsel haben wir mit einem dazu passenden Cocktailklassiker begossen: Der Champagnercocktail French 75 kombiniert prickelnd-leichten Champagner mit den würzig-bittersüßen Noten des Wacholders. Dieser Gin-Champagner-Mix schmeckt sehr elegant. Er hat allerdings auch eine solche Durchschlagskraft, dass er nach einer französischen Kanone aus dem Ersten Weltkrieg benannt wurde, die für eben diese berüchtigt war. Ein perfekter Drink (nicht nur) zur Silvesterfeier!

French 75 Gin Cocktail

Im French 75 verschmelzen Gin & Weinaromen

In dem French 75 harmonieren Gin und Champagner ganz wunderbar miteinander. Auch andere weinbasierte Spirituosen, wie Port, Sherry oder Kräuterweine, insbesondere der Wermut, lassen sich sehr gut mit Gin kombinieren. Zahlreiche Cocktailkreationen in den Bars dieser (Trink-)Welt belegen dies, weit über den Martini hinaus. Bei diesen Cocktails verbinden sich die Gin- und Weinaromen erst im Shaker, Rührglas oder im Glas des Gastes. Außerdem handelt es sich bei Champagnern oder weinbasierten Spirituosen um veredelte bzw. aufgespritete Weine. Wir haben uns aber gefragt, welchen Einfluss der Wein und sein Ausgangsprodukt – die Trauben vom Rebstock – auf Gin nehmen können. Und zwar nicht erst im Cocktail, sondern schon während der verschiedenen Produktionsstufen der Gin-Herstellung. Welche unterschiedlichen Geschmäcker sind zu erwarten?

Ferdinand's Saar Dry Gin

Ferdinand’s Gin mit Riesling-Infusion.

Bereits im Jahr 2013 sorgte vor allem ein Gin mit Weinbezug für Furore auf dem deutschen Gin-Markt: Der Ferdinand’s Saar Dry Gin verzückte Gin- wie Wein-Liebhaber gleichermaßen mit einer Riesling-Infusion. Bei diesem Gin kommt nach der Destillation noch ein kleiner Anteil Wein hinzu. Ausgehend von dieser Vermählung von grundsätzlich fertigem Gin mit fertigem Wein wollten wir Gins finden, die ebenfalls dem Einfluss des Weins unterliegen, aber auch in anderen Produktionsstufen. Gefunden und ausgewählt haben wir für unsere Gin-Box im Mai 2016 mit dem Motto „Die ‚Gin im Wein‘ Auslese“ drei Gins, die den vielseitigen Einsatz des Weins respektive seiner Ausgangs- und Beistoffe bei der Gin-Herstellung zeigen: Als Rohstoff beim Brennen des Grunddestillates, als Botanical bei der Mazeration oder als Wein zur Infusion des Gins vor der Destillation.

Nutzung von Wein in der Gin-Produktion

#1: Trauben als Rohstoff für das Grunddestillat – der BCN Gin

Zu Beginn jeden Gins steht ein typischerweise neutraler Alkohol als Grunddestillat. Denn bei Gin, so wissen wir es aus der EU-Spirituosenverordnung, handelt es sich um eine „Spirituose mit Wacholdergeschmack, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs […] mit Wacholderbeeren (Juniperus communis L.) gewonnen wird.“

Bereits in unserem letzten Blogbeitrag haben wir den Rohstoff für das Grunddestillat thematisiert. Bei der Gin-Herstellung wird üblicherweise ein Agraralkohol aus Getreide, insbesondere Weizen, verwendet. Für ein besonderes Geschmacksprofil werden auch andere Rohstoffe, wie Kartoffeln oder auch Trauben, genutzt. Das Grunddestillat soll also gerade nicht hundertprozentig neutral sein, sondern geschmackliche Eigenschaften dieser Rohstoffe aufweisen.

BCN GinFür den BCN Gin mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol. wird ein Grunddestillat aus Trauben genutzt. Der Gin entstammt dem Weinbaugebiet Priorat in Katalonien, Spanien. Es ist berühmt für seine erstklassigen kräftig-alkoholstarken Weine. Aus den dortigen Trauben wird das Grunddestillat für den BCN Gin gewonnen. Genauer werden die Trester, d.h. die Traubenrückstände beim Keltern des Weines, in einer Arnold Holstein Destillieranlage gebrannt. Das Destillat soll so die typischen Aromen und die Intensität der dortigen Weine widerspiegeln. Wacholder, Rosmarin, Fenchel, Zitronen, Kiefer und vor allem Feige kommen als Botanicals hinzu. Der BCN Gin ist frisch, floral und mediterran. Besonders die mineralische Süße, die einem beim Öffnen der Flasche in die Nase steigt, ist auch durch das Traubendestillat geprägt und einzigartig.

Das Motto des BCN Gin ist “Destilliert im Priorat – genossen in Barcelona”. Das Weinbaugebiet Priorat liegt in Katalonien, dessen Hauptstadt Barcelona ist. Der BCN Gin ist eine echte Hommage an die Stadt Barcelona: BCN ist der IATA-Code zur Abkürzung des Flughafens Barcelonas und eine generell gern verwendete Kurzform für die Stadt. Nicht nur im Namen, sondern auch im Markenlogo, ist die Stadt verewigt: Das dort verwendete Muster findet sich auf den Pflastersteinen in den Straßen der Stadt.

Der BCN Gin wurde von Stefan Lismond kreiert. In Deutschland wird er von Invisus Wines vertrieben. Der Gin wird in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 40 Euro verkauft.

 

#2: Die Weinblüte als Botanical bei der Mazeration – der G’Vine Nouaison Gin de France

G'Vine GinDer G’Vine Nouaison Gin de France mit einem Alkoholgehalt von 43,9 % vol. basiert ebenfalls auf einem Destillat aus Trauben. Bei diesem französischen Gin wird die Rebsorte Ugni Blanc zu einem Grunddestillat gebrannt. Der Flaschenpreis liegt bei ca. 33 Euro für die 700ml Flasche.

Zusätzlich zum Traubendestillat weist der Gin einen weiteren Einfluss des Weins bzw. des Rebstockes auf. In der Produktionsstufe der Mazeration der Botanicals, bei der die Aromen der Botanicals in das Destillat übergehen, werden auch grüne Weinblüten des Rebstockes als Botanical verwendet. Während insgesamt acht Botanicals (darunter Wacholder, Muskatnuss, Ingwer, Zitrone, Koriander und Cassia-Rinde) gemeinsam in dem Grunddestillat mazerieren, werden die grünen Weinblüten separat mazeriert. Beide Mazerate werden erneut destilliert und erst danach für den fertigen Gin vereint sowie auf Trinkstärke herabgesetzt.

Der G’Vine Nouaison ist rundum komplex und würzig. Das Grunddestillat aus Trauben bringt eine Schärfe in den Gin, die besonders bei der puren Verkostung herauskommt. Die Weinblüten als Botanical erzeugen eine sehr leichte florale Note, die eher in einem Gin & Tonic zu schmecken ist. Mit dem Begriff „Nouaison“ bezeichnet man in Frankreich die Zeit im Juni nach der Blüte der Weinpflanzen, in der dann die Weintrauben entstehen. Diese Zeit soll im Geschmack des Gins abgebildet sein. Der G‘Vine Nouaison hat noch einen Bruder, den G‘Vine Floraison, der die Blütezeit im Geschmack einfangen soll. Bei ihm ergeben die Weinblüten ein wesentlich stärkeres, fast parfümiert-florales Aroma. Da die anderen beiden Gins in unserer Gin-Box schon süßlich-frisch sind, haben wir uns hier für einen etwas kräftigeren Gegenpart in Form des Nouaison entschieden.

 

#3: Der Wein zur Infusion des Gins – der Muscatel Distilled Gin

Muscatel GinPascal Hedrich, Inhaber des Mainzer Nachtclubs 50 Grad, gründete gemeinsam mit drei weiteren Freunden die DRAGON, HEDRICH, REITZ & TWARDOKUS GBR, um neben einem Wodka (Markenname: Harald Schatz) auch einen eigenen handgemachten Gin zu kreieren. Namensgeber des daraus entsprungenen Muscatel Gin mit einem Alkoholgehalt von 44 % vol. ist die Weißwein-Rebsorte Gelber Muskateller, denn eine Wein-Infusion noch vor der Destillation komplettiert den Geschmack des Gins.

Die regional- als auch familiär-bedingte Weinaffinität führten zu der Idee, gelben Muskateller-Wein in den Gin zu infundieren. Die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ist auch als Weinhauptstadt bekannt, in der Institutionen wie das Deutsche Weininstitut (DWI) oder der Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ihren Sitz haben. Außerdem sind Vater und Großvater zweier Teammitglieder Weinhändler.

Der Gin wird in einer Destille in der Mainzer Region hergestellt. Insgesamt werden vier einzelne Mazerationen gemacht, die auch einzeln destilliert und erst im Anschluss zum fertigen Gin geblendet werden. Wacholderbeeren, Orangenschalen und Gelber Muskateller werden alle drei je für sich einzeln mazeriert und destilliert. Die Wein-Infusion findet also über eine Mazeration statt. Beim Wein hat man sich für den Gelben Muskateller des Weinguts Jung Undenheim entschieden. Der Wein an sich ist feinherb, schön traubig und fein ausbalanciert. Alle weiteren neun Botanicals werden gemeinsam mazeriert und destilliert. Danach kommen alle vier Destillate filtriert und auf Trinkstärke heruntergesetzt zum finalen Gin zusammen.

Das Destillat des Gelben Muskateller bringt mit seiner Aromavielfalt und süßen Fruchtigkeit eine blumige und weiche Note in den Muscatel Gin und ergänzt so den ansonsten präsenten Wacholder und die markante Orangennote des Gins.

Der Gin wird in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 40 Euro verkauft. In das Unternehmen ist mittlerweile auch der Moderator und Schauspieler Joko Winterscheidt als Investor eingestiegen, der mit folgenden Worten zitiert wird. „Das ist unfassbar gutes Zeug. Da ich ein riesen Gin-Freund bin und Pascal einfach ein geiler Typ ist, bin ich da mit eingestiegen.“ Wir schließen uns dem Urteil definitiv an!

 

Drei Gins, eine Box: Die ‚Wein im Gin‘ Auslese

Wein im Gin - Probierset

Ob als Rohstoff für das Grunddestillat, als Botanical bei der Mazeration oder zur Infusion: Der Wein kann den Gin in allen Produktionsstufen geschmacklich prägen. Und das als Weinstockblüte, Traube oder fertiger Wein an sich. Alle drei vorgestellten Gins kann man mit dem Probier-Set von Gebrüder Gin hier verkosten.

Wenn du nun noch unsere kleine Entdeckungstour zum ‚Wein im Gin‘ von Anfang an durchlaufen möchtest, dann ist hier das Rezept für den French 75 Cocktail:

Du benötigest folgende Zutaten:

  • 4cl Gin (z.B. Tanqueray Malacca; bei einem etwas stärkeren Gin wie Beefeater 24 oder Tanqueray Ten reichen 3cl Gin aus)
  • 2cl Zitronensaft
  • 1,5cl Zuckersirup
  • 6cl Champagner

Für den Zuckersirup einfach Puderzucker mit heißem Wasser im Verhältnis 2:1 aufgießen. Den Zitronensaft frisch pressen und sieben. Beides gemeinsam mit Gin in einen Shaker mit viel Eis geben und kräftig schütteln. Anschließend ins vorgekühlte Champagner-Glas abseihen. Langsam mit Champagner aufgießen und mit einer Zitronenzeste garnieren. Cheers!

 

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Lexikon: Pouring Gins

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Mit den unterschiedlichen Gin Sorten haben wir uns hier im Blog schon in aller Ausführlichkeit beschäftigt. Da gibt es den London Dry Gin, der nicht aus London stammen muss, oder auch den Dry Gin, der mittlerweile nur noch selten wirklich trocken schmeckt. Die Kategorien beschrieben die Herstellungsweise des Gins und geben leider nur noch wenig geschmackliche Orientierung.

 

1.000 Gin Sorten & Kategorien

Neben den diversen Sorten und Kategorien hat es dann diverse Wortneuschöpfungen, die die Labels der Gin-Flaschen prägen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Premium Gin“, einem „Craft Gin“ oder einem Small Batch Gin? Eine kritische Auseinandersetzung damit, wie viel „Craft“ in vielen Gins noch drin steckt lässt sich sehr gut bei den englischen Freuden Gin Foundry nachlesen. Doch auch bei allem Manufakturgedanken und Gin in kleinen Chargen, so sollte man auch den Begriff der „Pouring Gins“ kennen.

 

Was sind Pouring Gins?

Pouring

Das Ausgießen einer Spirutouse wird als “Pouring” bezeichnet.

Vorneweg: Erspart bleibt uns eine neue Gin Kategorie. Als “Pouring” bezeichnet man in der Bar das Ausgießen der Spirituose.  Beim “Pouring Gin” handelt es sich um den Haus-Gin der standardmäßig ausgegossen wird . Vereinfacht gesagt, der Standard-Gin in der Bar der zum Mixen von Cocktails oder im Gin & Tonic. Welcher Gin dafür in der Regel verwendet wird, das entscheidet jede Bar für sich. Auffällig oft fallen in dieser Kategorie aber die großen Namen wie Tanqueray, Beefeater und Bombay Sapphire. Doch warum entscheiden sich diverse Bars dafür? Und sind diese Gins besser als ihr Ruf bei diversen Gin-Kennern?

 

Das Spiel der großen Ginlabels?

Pouring Gins

Die großen Ginmarken werden häufig als Pouring Gins verwendet.

Doch warum werden bei allem Gin Hype hier vor allem die großen Marken bevorzugt? Meint man es böse mit dem Barkeeper, so ist spielt der Preis eine wesentliche Rolle. In der Kostenkalkulation für einen beliebten Gin Cocktail macht es einen deutlichen Unterschied, ob man einen Tanqueray London Dry Gin oder den Monkey 47 wählt. Auch bei vielen, die Gin & Tonic geschmacklich sezieren und verschiedene Nuancen im Gin ertasten können – das Groß der Zielgruppe kennt nicht mal den Unterschied. Und ist folglich auch nicht bereit für alle Gin Cocktails 12 €+ zu zahlen.

Zum anderen gibt es aber auch eine gewisse Erwartungshaltung, wie ein Gin Cocktail zu schmecken hat. Gerade im Unterschied zum Wodka bringt der Gin eine Grundierung und Tiefe in den Cocktail. Diese rührt oft aus einer prägenden Wacholdernote. Und genau auf dieser Note basiert die Grundidee vieler klassischer Gin Cocktails. Nehmen wir ein modernes Beispiel: ich wähle in der Bar einen Gin Basil Smash, weil er eine tolle Basilikumnote mitbringt. Als Grundlage in einer „einfacher“, klassischer Gin eine sehr gute Wahl – mein Pouring Gin. Stellt man sich den Cocktail im Vergleich dazu mit einem Monkey47 oder einem Reserve Gin vor, dann kann das völlig abgefahren sein, entspricht aber nicht den Erwartungen des Gastes.

Eine weitere, rein praktische Sicht: die großen Gin Marken sind beim Großhändler sehr einfach zu bekommen. Kleinere und neuere Marken müssen erst einmal dafür kämpfen überhaupt geführt zu werden. Darüber hinaus geht den großen Marken der Gin auch nicht so schnell aus und ich kann die Verfügbarkeit / einen gleichbleibenden Geschmack für den Gast mit einem Pouring Gin besser gewährleisten.

 

Macht der Gin in Cocktails den Unterschied?

Basil Smash Cocktail

Schmeckt man beim Basil Smash den Unterschied zwischen verschiedenen Gins?

Ein Argument, das oben schon anklang: der Unterschied zwischen verschiedenen Gins ist oft nur schwer auszumachen. Bei einem Sour oder einem Fizz bringen die Zitrusnoten einzelne Bestandteile des Gins nach vorne. Dort kann man den Unterschied schnell hervorarbeiten. Aber wie wäre es mit besagtem Basil Smash, einem Raspberry Thyme Smash oder einem Gin Gin Mule? Der Unterschied ist kaum zu schmecken. Wäre es dann nicht vielleicht sogar Verschwendung ein teures Manufakturprodukt zu verwenden, nur weil der Gast bereit ist, den Unterschied zu zahlen?

Vergessen wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht die ganzen kreativen Erfindungen, die speziell um einen einzelnen Gin herumgebaut wurden. Dort steht der Gin im Mittelpunkt und die Aromen des Gins sollen in einem Signature Drink in Szene gesetzt werden. Doch davon gibt es auf der Cocktailkarte in der Regel zwei bis drei Stück – am liebsten wechselnd. Bei der Verwendung eines Pouring Gins geht es um „den Rest“.

 

Pouring Gins – Masse statt Klasse?

Stimmt man der Argumentation zu, so zeigt sich dass Pouring Gins ihre Berechtigung haben. Welcher Gin als Pouring Gin verwendet wird liegt am Geschmack des Barkeepers und manchmal vielleicht auch, wie man es von den Brauereien kennt, an interessanten Konditionen mit dem jeweiligen Hersteller.

Beefeater's Desmond Payne

Desmond Payne, Master-Destiller von Beefeater gehört zu den anerkanntesten Gin Brennern.

Und trotzdem sind diese Gins, die in großer Menge produziert werden, keine schlechten Gins. Trotz aller Craft und Small-Batch Gins gehören Tom Nichol (Tanqueray),  Desmond Payne (Beefeater) und Nik Fordham (Bombay) zu den anerkanntesten Brennern der Branche.

Sie schaffen es mit natürlichen Rohstoffen einen Gin herzustellen, der immer gleich schmeckt. Sie müssen dabei immer neue Quellen für Botanicals/ Gewürze wählen und immer etwas anders kombinieren. Beispielsweise hängt auch der Geschmack der Wacholder von den Sonnenstunden der aktuellen Saison ab, natürlich auch bei Zitronen, Orangen, Limetten, die in viele Gins verwendet werden. Diese handwerklichen und sensorischen Fähigkeiten bringen nur die wenigsten mit.

 

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Warum wird Gin & Tonic trüb?

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Gin Aromen & Öle

Einige der Botanicals im Gin.

Es besteht ein regelrechter Kult um die richtige Komposition eines Gin & Tonic. Welcher Gin passt zu welchem Tonic? Welcher Gin sollte überhaupt ausgewählt werden? Je nach ausgewähltem Gin oder Tonic Water verändert sich der Geschmack des Drinks. Auch das Verhältnis spielt eine Rolle, zum Standard zählen 1:5, 1:2 oder 1:3 – je nach gewünschter Intensität und nach gewünschtem Alkoholgehalt. Aber warum trüben sich manche Gin & Toncis ein?

Fangen wir vorne an: der Gin wurde einst von den Briten erfunden und hat seinen Weg in die Welt gefunden, nicht zuletzt aufgrund des kolonialen Einflusses Großbritanniens. Nun wird er überall auf der Welt hergestellt und getrunken. Gin ist ein Wacholderdestillat, das mit immer mehr Aromen erweitert wird. Aktuell kommen immer mehr Varianten und neue Sorten auf den Markt. Gab es früher eine überschaubare Anzahl an Ginsorten wie Gordons oder Beefeater, gibt es nun mindestens 1.600 unterschiedliche.

 

Geschüttelt oder gerührt – oder gar pur?

Manche genießen Gin pur, andere bevorzugen Gin in Kombination mit Tonic Water: Der berühmte Gin & Tonic. Um den Geschmack des Ginszu variieren, werden bei der Herstellung unterschiedliche Gewürze für die Aromatisierung verwendet und miteinander kombiniert. Es ist also wichtig rauszufinden, welchen Gin man wählen kann und welches Tonic gut dazu passt. Tonic war früher sehr Chinin-haltig und ist es heutzutage zum Glück nicht mehr, da diese in großen Mengen schädlich auf die Gesundheit wirken kann. Ursprünglich im 18. Jahrhundert diente das Chinin im Gin Tonic dazu, Malaria zu bekämpfen.

 

Milchige Trübung im Gin & Tonic: der Louche Effekt

Trübung im Gin & Tonic

Louche Effekt trübt den Gin & Tonic leicht ein.

Mischt man Gin mit Tonic Water, dann färbt sich der Drink manchmal milchig-trüb. Diese Trübung ist auf den Anteil an ätherischen Ölen im alkoholischen Destillat zurückzuführen, man spricht hier auch von einem Louche-Effekt. Die Öle lösen sich im Alkohol, aber nicht oder nur wenig in Kombination mit Wasser.

Den Louche-Effekt kennt man vor allem von Anishaltigen Schnäpsen wie beispielsweise Pastis, der an sich klar ist und erst in Kombination mit dem Wasser und Eis eine milchige Trübung erhält.

Da an den Berührungsflächen von Wasser und Öl das Licht gestreut wird, erhält man einen trübenden Effekt. Die Trübung ist somit physikalisch und chemisch begründet. Je höher der Alkoholgehalt eines Drinks, desto mehr Öl ist theoretisch löslich. Verdünnt man den Alkohol mit Wasser, dann kann eine Trübung auftreten – mal mehr, mal weniger stark. Wer komplett auf eine Trübung verzichten möchte, der muss bei der Herstellung von hochprozentigem Alkohol filtrieren, d.h. den Alkohol für ein paar Wochen im Keller ruhen lassen und danach filtrieren. Sollte vor dem Ruhen bereits filtriert werden, kann es wieder zu Nachtrübungen kommen.

Gins, die gerne im Gin & Tonic eintrüben sind zu Beispiel der OMG Gin oder der Adler Berlin Dry Gin. Hingegen wird beispielsweise der Granit Gin durch Granitsteine gefiltert. In der Regel trüben aber nur wenige Gins ein.

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Die Bestandteile des Gins: Das Wasser

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Ein fertiger Gin muss einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % vol. haben, wobei die meisten abgefüllten Gins schon aus geschmacklichen Gründen eher einen Alkoholgehalt zwischen 40 und 47 % vol. anstreben. Der in diesem Bereich liegende Alkoholgehalt von Spirituosen wird auch als „Trinkstärke“ bezeichnet, wogegen ein Alkoholgehalt ab ca. 60 % vol. mit den Begriffen „Navy Strength“ für Gin oder auch „Fassstärke“ für Whisk(e)y deklariert wird.

Gin ist ein mit Wacholder und anderen Botanicals aromatisierter Neutralalkohol. Nach einer erneuten Destillation im Zuge der Aromatisierung (zumindest im Falle eines „Distilled Gin“) hat der fertig gebrannte Gin zunächst einen Alkoholgehalt von bis zu ca. 85 % vol., so dass er vor der Abfüllung in die Flasche auf Trinkstärke heruntergesetzt werden muss. Dies geschieht mit Wasser, einer damit sehr wichtigen, aber oft vergessenen Zutat für Gin.

 

Wasser in der Gin-Produktion

Gin Mazerat

Auch bei der Mazeration wird schon Wasser hinzugegeben.

Übrigens kommt das Wasser auch oft schon während der Mazeration zur Aromatisierung des Neutralalkoholes zu diesem hinzu. Bei einem Ansatz mit dem reinen hochprozentigen Neutralalkohol werden auch Aromen von Fremdkörpern (bspw. Blätter, Stiele oder Kerne) sowie Fehler (bspw. schimmelige oder faulige Botanicals) stärker aufgenommen. Das sollte natürlich vermieden werden.

Die Anforderungen an Wasser zum Herabsetzen auf Trinkstärke sind allgemein so zu beschreiben: Erstens muss es geruchs- und geschmacksneutral sein, damit der Charakter des Destillats nicht beeinflusst wird. Zweitens muss es möglichst weich sein, darf also nur möglichst wenige Härtebildner wie Calcium oder Magnesium beinhalten, da diese das Destillat trüben können.

Prinzipiell ist bei der hiesigen Wasserqualität einfaches Leitungswasser verwendbar. Damit die Geruchs- und Geschmacksneutralität gewährleistet ist, muss auch besonders auf die Lagerung und den Transport geachtet werden. So können bspw. Plastikkanister einen negativen Einfluss auf den Wassergeschmack haben. Leitungswasser ist auch nur verwendbar, wenn es einen Härtegrad unter 4 °dH (deutscher Härtegrad) hat, also sehr weich ist. Dafür muss es unter Umständen enthärtet werden, bspw. über eine Destillation oder Ionenaustauscher.

Häufiger kommt jedoch regionales oder spezielles Quellwasser zum Einsatz, weil es sich auf die Qualität des Gins positiv auswirkt. Üblicherweise sind eine natürliche intensive Filterung und der besonders niedrige Härtegrad von Quellwasser die Quelle der Qualität beim Herabsetzen des Gins mit diesem. Natürlich spielt manchmal aber auch das Marketing eine Rolle, weil die Angaben zu besonderem Wasser auf der Flasche und in Informationsmaterialien auch Interesse am Gin schüren.

 

Herabsetzen auf Trinkstärke

Overproof Gins im Vergleich

Overproof Gins haben um die 57% vol. Normalerweise wird Gin auf eine Trinkstärke um die 40 – 47%vol. herabgesetzt

Neben dem Wasser braucht man für die Herabsetzung von Destillaten eine Mischungstabelle und ein geeichtes Alkoholometer zur Überprüfung des Alkoholgehaltes. Die Tabelle gibt bei bekanntem Alkoholgehalt des fertig gebrannten Gins die notwendige Menge an Wasser an, die zum Herabsetzen auf einen gewünschten Alkoholgehalt notwendig ist (bei gleicher Temperatur von Alkohol und Wasser). Diese Tabelle ist wegen der sog. Volumenkontraktion notwendig, denn beim Vermischen von Wasser und Alkohol ist das Volumen dieser Mischung geringer als die Summe beider Einzelvolumen. So werden bspw. zum Herabsetzen von 100 Litern eines Destillates mit 80 % vol. auf 40 % vol. knapp 104 Liter Wasser benötigt.

Neben Geschmacksfehlern durch falsches Wasser (z.B. fahler oder muffiger Geschmack) sind Trübungen ein häufiger Fehler, der durch falsches Wasser versursacht wird. Um Trübungen zu vermeiden, wird auf jeden Fall der fertig gebrannte Gin langsam und vorsichtig in das Wasser gegeben. Zusätzlich zum Wasser selbst kann auch der fertig gebrannte Gin gut filtriert werden, um bspw. Trübstoffe oder auch etherische Öle herauszufiltern, die beim Vermengen mit Wasser Schlieren bilden. Allerdings sieht man von diesem Schritt der Filtration in den meisten Fällen ab, da auch der Geschmack leidet. Oberste Priorität hat daher die Qualität des Wassers, welches zum Herabsetzen ausgewählt wird. Gerade ein geringer Härtegrad ist wichtig, damit sich kein Bodensatz oder weiße Flocken im fertigen abgefüllten Gin bilden.

 

Tasting Box: Wasser im Gin

Tastingbox: Wasser im Gin

Unsere Gin-Box im Juni 2016 mit dem Motto „Wasser als Quelle der Qualität“ widmet dem Wasser als wichtigem Bestandteil des Gins. Ausgewählt haben wir drei Gins, deren besonders hohe Wasserqualität und einzigartige Wasserherkunft für einen milden und sanften Charakter sowie eine interessante Geschichte sorgen.

 

#1: Rein gefiltertes Wasser – der Gilpin’s Westmorland Extra Dry Gin

Gilpins Gin

Sanftes Wasser wird im Gilpins Gin verwendet.

Für den englischen Gilpin’s Westmorland Extra Dry Gin mit einem Alkoholgehalt von 47 % vol. wird Wasser aus der Holy Well Quelle in Cartmel im englischen Lake District verwendet. Es wurde über Jahre in natürlicher Weise durch Kalkstein und Heidetorf gefiltert. Das reine und feine Wasser macht den Gilpin’s besonders sanft.

Der Gilpin‘s Gin ist ein fünffach destillierter London Dry Gin und in dieser Tradition sehr trocken aber zusätzlich kräuterig im Geschmack. Neben Wacholder beinhaltet er nämlich auch Koriander, Angelikawurzel, Salbei und Borretsch. Gerade letztere beide Zutaten sind gegenüber den alten Gin-Rezepten außergewöhnlich. Außerdem hat er eine ganz dezente Zitrussüße durch Bitterorangen, Zitronen und Limetten.

Wegen seiner Trockenheit eignet sich der Gilpin’s besonders gut im Martini. Der Gin wird in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 34 Euro verkauft.

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#2: Samtweiches Wasser – der Arctic Velvet Gin

Arctic Velvet Gin

Arctic Velvet Gin mit 2.000 Jahre altem Wasser aus Grönland.

Der ebenfalls fünffach gebrannte Arctic Velvet Gin mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol. nutzt ebenso Quellwasser zum Herabsetzen auf Trinkstärke. Dieses kommt allerdings aus Grönland! Das dortige Wasser bietet hervorragende Eigenschaften für die Verwendung in Spirituosen: Das Wasser ist über 2.000 Jahre alt und durch vulkanisches Gestein besonders rein gefiltert. Der pH-Wert ist recht hoch und basisch, der Härtegrad liegt mit unter 1 °dH im besonders niedrigen Bereich. Das Wasser ist somit besonders rein und samtweich im Geschmack.

Der Arctic Velvet Gin ist ein klassischer aromatischer Gin. Neben Wacholder kommen klassische Gin-Gewürze wie Koriander, Kreuzkümmel und Muskatnuss zum Einsatz, wobei aber der Wacholdergeschmack deutlich duftend hervortritt. Am besten kommt er im puren Genuss rüber – bei der Verkostung sollte man einmal auf dem Gin kauen, dann hat man das beste Erlebnis des samtweichen Mundgefühls!

Der Gin stammt aus der Schweiz. Der Flaschenpreis liegt bei ca. 43 Euro für die 700ml Flasche.

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#3: Mildes Wasser – der Martin Miller’s Gin

Martin Miller Gin

Martin Miller Gin mit Wasser aus Island

Der Martin Miller’s Gin mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol. wird in England gebrannt und orientiert sich an einem klassischen London Dry Gin hinsichtlich des Geschmacks und der Trockenheit. Da er aber zwei getrennte Destillationen für die Zutaten nutzt (eine für Wacholder und erdige Botanicals, die anderer für die Zitrusbotanicals), darf er nicht als ein solcher deklariert werden.

Der Gin ist im Geschmack deutlich zitrusbetont und weist eine exotische Zutat auf: Die Gurke. Noch vor dem Hendrick’s Gin, der für sein Gurkenaroma weltberühmt und dafür verantwortlich ist, das viele ihren Gin & Tonic nur mit Gurke trinken, hat der Martin Miller’s diese Zutat verarbeitet.

Für das Herabsetzen auf Trinkstärke wird der Gin von England nach Island verschifft! Das dortige Quellwasser ist besonders rein und mild und ergibt ein cremig-weiches Mundgefühl.

Der Gin wird in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 25 Euro verkauft. Für uns einer der Gins auf dem Markt mit einem überragenden Preis-Leistungs-Verhältnis!

 

Drei Gins, eine Box: Die „Wasser als Quelle der Qualität“ Gin-Box

Gebrüder Gin Abo Box

Gebrüder Gin Abo Box

Alle drei Gins weisen durch das verwendete Wasser zum Herabsetzen auf Trinkstärke ein sehr sanftes und mildes Mundgefühl auf. Am besten probiert man alle drei Gins nebeneinander und versucht den unterschiedlichen Einfluss des Wassers (neben den Botanicals…) heraus zu schmecken. Wie hoch ist der Alkoholgehalt bei euren favorisierten Gins und wisst ihr, mit welchem Wasser diese auf Trinkstärke gebracht werden? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen, gerne über die Social Media Kanäle von GINspiration und Gebrüder Gin. Cheers!

 

 

 

 

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Gin? Deutsche Spirituosen mit Wacholder

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Der Gin erhielt seinen Namen in England. Englische Soldaten, welche ab Mitte des 16. Jahrhunderts gemeinsam mit den Niederländern im Spanisch-Niederländischen Krieg kämpften, lernten einen niederländischen Wacholderschnaps kennen und lieben und nahmen diesen mit in die Heimat auf die britischen Inseln. Dieser Wacholderschnaps ist in den Niederlanden bzw. Belgien noch heute als Genever bekannt. Sein Name wurde von den Briten kurzerhand von Genever in Gin gekürzt. Aber nicht nur der Name war neu, auch die Brenntechniken bzw. Herstellmethoden änderten sich und es entstanden neue Kategorien wie der Old Tom Gin, der Distilled Gin oder der London Dry Gin. Heutzutage werden in der ganzen Welt großartige Gins nach diesen Kategorien hergestellt.

Die Geschichten der heutigen Gin-Produkte führen letztlich zurück zu den Niederlanden und England als die beiden Ursprungs- und Mutterländer des Gins. Jedenfalls die Kurzgeschichten über die Namensherkunft des Gins. Aber Spirituosen mit Wacholder haben auch in vielen anderen Ländern eine lange Tradition. So auch in Deutschland, wo insbesondere im westfälischen und ostfriesischen Raum eine jahrhundertalte Wacholderschnaps-Tradition besteht.

 

Wacholderschnaps Tradition in Deutschland

Die „Spirituosen mit Wacholder“ sind eine eigene Spirituosenkategorie in der EU-Spirituosenverordnung und eine Art Überkategorie zu Gin, denn die Anforderungen sind ein wenig lockerer als bei Gin. So muss der Mindestalkoholgehalt bei nur 30 %vol. statt 37,5 %vol. liegen. Außerdem dürfen verschiedene Gattungen von Wacholder verwendet werden (neben dem Gemeinen Wacholder auch der Zedern-Wacholder).

Steinhäger Wacholderschnaps

Steinhäger: Wacholderschnaps aus Deutschland

Es gibt in Deutschland durch die EU-Spirituosenverordnung geschützte geografische Angaben bei der Erzeugung von Wacholderschnaps, wie bspw. bei dem Steinhäger, der seinen Namen der Gemeinde Steinhagen in Ostwestfalen verdankt. Dort begannen Mitte des 18. Jahrhunderts zahlreiche Brennereien diese mit Wacholder aromatisierte Spirituose herzustellen und in den charakteristischen länglichen braunen Steinzeug Krügen zu verkaufen. Sogar im Wappen von Steinhagen ist der Wacholder verewigt. Von den gut 20 lokalen Brennereien sind allerdings nur noch drei übrig geblieben. Neben Fürstenhöfer und Schlichte ist das König mit einem besonders bekannten Vertreter des Steinhägers, dem sog. Schinkenhäger, der aufgrund des Flaschenmotivs mit

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einem Schinken diese Bezeichnung erhalten hat.

 

Herstellung von Steinhäger & Wacholderbränden

Nicht nur beim geografisch geschützten Steinhäger, sondern allgemein bei Wacholderbränden auch aus anderen deutsche Regionen, wird ein Teil des Erzeugnisses tatsächlich aus Wacholderbeeren destilliert. Entweder werden Wacholderbeeren leicht zerquetscht bzw. gemahlen, mit Alkohol überzogen und danach gebrannt oder es wird eine vergorene Wacholderbeermaische gebrannt (es entsteht der sog. Wacholderlutter). Anschließend wird aus diesen Destillaten unter Zugabe von Sprit oder Getreidedestillat der Feinbrand destilliert.

Wacholderbrände erhalten durch das beschriebene Brennverfahren eine besonders intensive Wacholdernote. Gegenüber dem Gin und insbesondere modernen Interpretationen des Gins ist ein Wacholderbrand sehr deutlich und geradlinig mit einem puren Wacholdergeschmack. Typischerweise wird ein Wacholderbrand in Deutschland pur genossen: entweder aus der eisgekühlten Flasche im Schnapsglas oder in einem kleinen Tumbler auf Eis serviert.

 

Tasting Box “Wacholder pur”

Wacholder Tasting Box

Tasting Box zur Tradition der Wacholderbrände

Für unsere Gin-Box im Juli 2016 mit dem Motto „Wacholder pur“ haben wir in Anlehnung an die alte Wachholderbrennerei-Tradition in Deutschland drei deutsche Gins ausgesucht, die den puren Wacholdergeschmack in Szene setzen: Sowohl als traditioneller Wacholderbrand, als Gin, der aus Wacholdern destilliert wurde, oder als Gin, der für den puren Trinkgenuss konzipiert wurde.

> Hier geht’s zur Tasting Box

 

 

 

  • Eversbusch Doppelwacholder

    #1: Der Traditions-Wacholderbrand – der Eversbusch Doppelwachholder

    Everbusch Doppelwachholder

    Everbusch Doppelwachholder

    Der Eversbusch Doppelwachholder mit einem Alkoholgehalt von 46 % vol. ist ein klassischer Wacholderbrand. Er entsteht im westfälischen Hagen, genauer im Stadtteil Haspe, welcher früher ein eigener Ort war. Dort wurde im Jahr 1780 das Unternehmen ursprünglich als Bäckerei, in der aber auch Korn gebrannt wurde, gegründet. Im Jahr 1817 entstand daraus die heutige Wacholderbrennerei, die noch immer ein Familienbetrieb ist.

    Sehr beeindruckend: Seit 1817 wird der Doppelwachholder nach der alten und unveränderten Rezeptur in derselben Destillierblase hergestellt! Für den Eversbusch werden seit jeher Wacholderbeeren aus der Toskana verwendet. Sie werden mit Roggenfeindestillat überzogen und anschließend im kupfernen Destillierapparat von 1817 in mehreren Brennvorgängen destilliert.

    Abgefüllt wird der Doppelwachholder in traditionelle Steinzeug Krüge, die ab ca. 1900 eingeführt wurden, als in privaten Haushalten Kühl- und Eisschränke aufkamen. So konnte man auch im eigenen Haus einen gekühlten Doppelwachholder genießen. Wer sich über das zweite „h“ im Wort Doppelwachholder auf der Flasche wundert – denn Wacholder schreibt man ja eigentlich mit einem „h“: Trotz verschiedener Rechtschreibreformen über die letzten hunderte Jahre hat die Familie dieses nie aus dem Wort gestrichen.

    Der Eversbusch schmeckt intensiv und würzig nach Wacholder mit dezent floraler Note. Leicht gekühlt ist sein Geschmack etwas harmonischer als bei Zimmertemperatur, bei der eine deutliche Schärfe mitspielt. Der Eversbusch wird in verschiedenen Flaschengrößen bzw. Krug-Größen verkauft, üblicherweise zu einem Literpreis von ca. 25 Euro.

    > zur Herstellerwebsite

  • rude Gin

    #2: Aus Wacholder destilliert – der rude Gin

    Rude Gin

    Rude Gin aus Deutschland

    In Anlehnung an die Tradition des Wacholderbrandes wird der rude Gin mit seinem Alkoholgehalt von 45 % vol. aus Wacholder destilliert. Das ist auf dem deutschen Gin-Markt ziemlich außergewöhnlich! Dadurch erhält der rude Gin ein komplexes, tiefes und vollmundiges Wacholderaroma. Wie aber für einen typischen Gin üblich, kommen weitere Botanicals zur Aromatisierung hinzu. Der Gin wird mit zwölf weiteren Zutaten verfeinert, wobei vor allem Zitrusfrüchte zum Einsatz kommen, so dass der Gin eine leichte fruchtig-frische Note erhält, die aber sehr subtil ist.

    Der rude Gin trinkt sich wie sein historisches Vorbild, der Wacholderbrand, sehr gut pur, da er trotz seines starken Wacholdergeschmacks gleichzeitig einen milden Abgang aufweist. Seine eigentliche Stärke, die weit tragende Wacholdernote, kommt allerdings besonders beim Mischen zur Geltung: Der Wacholder ist sehr präsent und kann es gut mit bspw. einem Tonic Water aufnehmen.

    Der Gin stammt aus Düsseldorf und wurde vom Rechtsanwalt Bastian Meyenburg erdacht und gemeinsam mit dem erfahrenen Edelbrand-Spezialisten Thomas Sippel entwickelt und umgesetzt. Der Flaschenpreis liegt bei ca. 40 Euro für die 700ml Flasche.

    > Hersteller-Website

  • naked GiN

    #3: Für den puren Genuss – der naked GiN

    Naked Gin

    Naked Gin von der Bonner Spirituosenmanufaktur

    Der in Handarbeit gefertigte naked GiN mit einem Alkoholgehalt von 42 % vol. ist ein Gin, „den man nackt aber auch pur trinken kann“, so der Hersteller. Er orientiert sich damit am typischen Trinkgenuss eines Wacholderbrandes – pur und auf Eis. Mit seiner Auswahl an Botanicals gleicht er wiederum einem modernen Gin: Er enthält neben Wacholder noch Lavendel, Schlehen, Ingwer und Pfeffer.

    Der verwendete Wacholder kommt aus Italien uns ist deutlich größer und kräftiger im Geschmack als andere Wacholdersorten. Somit weist der Gin einen intensiven Wacholdergeschmack auf, der durch seine weiteren Botanicals leicht umspielt wird. Besonders der Lavendel ist in der Nase deutlich wahrnehmbar. Die Schlehe kommt erst im Mund dazu, Pfeffer und Ingwer sorgen für einen würzig-scharfen Abgang. Die Trinkempfehlung lautet pur auf Eis garniert mit einem frischen Rosmarinzweig.

    Sehr gelungen ist auch das Flaschendesign des Gins. Das geradlinige Layout wird durch liebevolle Details ergänzt. So zeigt ein kleines Siegel den Kopf des Gründers, eine kleine Kordel schmückt den Flaschenhals. Übrigens: Jeder Batch ist nach einer schwedischen Gemeinde benannt, da der Gründer eine Passion für das Land hat. Es werden immer 290 Flaschen pro Batch abgefüllt.

    Hinter dem naked GiN steht die Bonner Manufaktur, die von Daniel Wartacz gegründet wurde. Der Gin wird in einer 500ml Flasche zu einem Preis von ca. 60 Euro verkauft!

    > Hersteller Website

 

Drei Gins, eine Box: Die „Wacholder pur“ Gin-Box

Verkostung der Gins

Tasting Box von Gebrüder Gin

Alle drei Gins spiegeln die Tradition des Wacholderbrandes wider. Der Eversbusch ist mit seiner Destillation aus Wacholder und dem Fokus auf einen intensiven Wacholdergeschmack ein traditioneller Wacholderbrand, der mit seinem hohen Alkoholgehalt jedoch Richtung Spirituosenkategorie Gin geht. Der rude Gin ist einer der wenigen Gins auf dem Markt, der tatsächlich aus Wacholder destilliert wird und damit dem Wacholderbrand alle Ehre macht. Der naked GiN ist nach den Botanicals ein echter Gin, in Anlehnung an den typischen Trinkstil des Wacholderbrandes aber ausdrücklich zum puren Genuss konzipiert. Jeweils eine wahre Ode an den Wacholder. Cheers!

 

 

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Gin Aroma Wheel

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Einfach gesagt kann man Gin als aromatisierten Wodka bezeichnen. Der wesentliche Bestandteil dabei ist die Wacholder, denn jedem Gin muss laut EU-Verordnung Wacholder hinzugefügt werden. Auch wenn man davon in modernen Gin Kategorien wie dem New Western Dry Gin geschmacklich kaum noch etwas erkennt.

 

Gin – die vielseitige Spirituose

Typische Gin Aromen

Vielseitige Botcanils machen die Unterschiede aus.

Neben der Wacholder spielen zahlreiche andere Bestandteile, die sogenannten Botanicals die wesentliche Rolle bei der Gewürze, wie Koriander, Paradieskörner und Kardamom werden dabei ist in den meisten Gins verarbeitet. Die Frische eines Gins wird durch Zitrusfrüchte erreicht. Zitronenschalen, Orangenschalen oder Limette spielen dabei eine Rolle. Bei vielen Gin Reviews liest man auch immer von den floralen Noten eines Gins. Hibiskus, Rosen, Lavendel, Holunder und Veilchen sind dort oft die geschmacksgebenden Noten.

 

 

Typische Aromenprofile im Gin

Geschmackskategorien im Gin Aroma Wheel

Geschmackskategorien im Gin.

Viele Ginliebhaber schätzen vor allem die komplexen und unterschiedlichen Noten der Wacholderspirituose. Doch auch „dem geübten Trinker“ und dem Cocktailenthusiasten fällt es immer schwer zu beschreiben, welche Noten einen bestimmten Gin ausmachen. Die englische

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Website „Ginfoundry“ hat sich genau diesem Thema angenommen und ein Gin Aroma Wheel entwickelt.

Das Aroma Wheel besteht aus drei Ebenen. Im inneren des Rades gibt es insgesamt 11 Kategorien denen ein Eindruck bzw. ein Aroma zugeordnet werden kann. Neben den Zitrus- und floralen Noten spielen dort auch typische Wacholdernoten eine Rolle: Piniennoten, der Geruch einer Wiese nach einem kurzen Regen oder ein erdiges Aroma sind typische Assoziationen, die verschiedene Wacholdersorten mitbringen. Sehr gut unterscheiden lassen sich auch eher kräutrige Gins und würzig-scharfe Aromen.

 

Geschmackliche Assoziationen und Unterschiede

Beschreibung würziger Gins

Beschreibung würziger Gins: feurig, pikant, scharf, beißend und die entsprechenden Botanicals

Im zweiten Ring des Aromarades werden die einzelnen Aromakategorien näher beschrieben. Dort geht es um die Schilderung der Sinneseindrücke, die ein Gin auslösen kann. Die Kategorie „pikant / scharf“ lässt sich beispielsweise unterteilen in pfeffrige Gins, Gins die ein sehr warmes Mundgefühl erzeugen, feurige Schärfe oder beißend.

Hilft der mittlere Teil des Aroma Wheels vor allem dabei für das geschmackliche Empfinden Worte zu finden, zeigt der äußerste Kreis welche einzelnen Botanicals / diesen Eindruck auslösen und dafür verantwortlich sind. So kann der Gaumen perfekt für die Wiedererkennung eines Aromas geschult werden und man fängt an, einzelne Botanicals eines Gins herausschmecken zu können. Außerdem entdecket man die Vielfalt der angebotenen Gins und Ihrer einzelnen Bestandteile.

 

Gin Verkostung mit dem Aroma Wheel

Verkostung mit Gin Aroma Wheel

Verkostung mit Gin Aroma Wheel

Das Gin Aroma Wheel ist die perfekte Unterstützung bei der Verkostung eines Gins. Es hilft die geschmacklichen Aromen zu beschreiben und zuzuordnen. Was Gin ausmacht ist aber vor allem die Komplexität. Ein Gin lässt sich nicht einem Aroma oder Kategorie zuordnen, sondern das Zusammenspiel der Aromen, seine unterschiedlichen Eindrücke von der Nase bis zum Abgang, machen einen guten Gin aus. Häufig sind aber ein bis zwei geschmackliche Eindrücke dominant. Diese können aber von Person zu Person leicht abweichen, da die Wahrnehmung von Aromen bei jedem Menschen unterschiedlich ist.

Wer nicht nur nach dem passenden Vokabular zur Beschreibung eines Gins sucht, sondern seinen Geschmackswahrnehmung trainieren will, dem seinen im Blog drei weitere Artikel empfohlen:

 

Das Gin Aroma Wheel kann man als Ausdruck auf Kartonage direkt bei Ginfoundry im Online-Shop für nur 4 Pfund bestellen. Überhaupt ist die Seite ein Quell des Wissens und guter Idee zum Thema Gin. Sollte bei jedem Gin Liebhaber unbedingt in den Favoriten sein.

> hier kann das Gin Aroma Wheel bestellt werden

 

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Gin Kartenspiel von Just Gin

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Die Liste der Geschenkideen für Ginliebhaber ist um eine Idee reicher: das Gin Kartenspiel von Just Gin, das uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Eine schöne Idee, die wir im folgenden Beitrag etwas näher unter die Lupe nehmen wollen!

 

Das Kartenspiel

Daher kommt ein Kartenspiel mit 36 Spielkarten in einer mit „Just Gin“ geprägten Metallbox. Dazu zwei kurze Anleitungen für eine Partie Gin Quartett oder Supertrumpf. Die Spielkarten sind hochwertig gedruckt und auf englisch. Die Sprachbarriere sollte beim Quartett spielen aber durchaus überwindbar sein. Verpackt ist das Kartenspiel in einer kleinen Metallbox. Den ersten Eindruck hat das Kartenspiel auf jeden Fall überstanden.

 

Die Spielkarten und der Trumpf

Spielkarte von Just Gin

Die Spielkarten mit einigen Facts zum jeweiligen Gin

Auf 36 Spielkarten werden überraschenderweise 36 unterschiedliche Gins vorgestellt. Bei jedem Gin wird nicht nur der Name vorgestellt, sondern mit einer kleinen Flagge auch das Herkunftsland symbolisiert. Direkt unterm Namen wird dann die entsprechende Gin-Sorte genannt. Dabei ist Vorsicht geboten. Es gibt nicht nur die klassischen Bezeichnungen wie Destilled Gin oder „Stadt + Dry + Gin“, sondern auch die ein oder andere Marketingbezeichnung der Hersteller. Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Contemporary Gin“, oder einem Tanqueray ten als „small batch Gin“ (ohne das Böse zu meinen, die Meinung zu den großen Gin Marken gibt es in diesem Artikel). Der Vorschlag für eine etwas andere Spielvariante deshalb: Bullshit Bingo, Stichwort: Botanic Ultra Premium Gin.

Zurück zum Spiel: herausfordern kann man den Mitspieler in den Kategorien Herkunftsjahr, Entfernung zu London, der Anzahl der Botanicals, dem Alkoholgehalt, der Produktion im Jahr 2015 und dem Preis pro Liter. Eine tolle Auswahl und wirklich informativ: Man kann ablesen, dass im Jahr 2013 wohl der Gin Boom wirklich begonnen haben muss. Und man bekommt auch nochmal vor Augen geführt, dass man bei 45,- € pro Liter schon lange am unteren Preisniveau angekommen ist.

Zusätzlich gibt es mit dem „best serve“ zu jedem Gin eine Trinkempfehlung. Hier fokussiert man sich sehr auf’s Garnish, also die passende Deko beim Gin & Tonic. Toncis selbst werden nicht empfohlen.

Die Auswahl der Gins im Gin Quartett

Gin Quartett36 verschiedene Gins zusammenzustellen braucht einiges an Hingabe und Liebe! Ein Blick in die Karten zeigt einige deutsche Gins, die man kennen sollte: Gin Sul, Ferdinand’s, den Duke aus München, Siegfried Rheinland Dry Gin. Empfehlungen, die wir allesamt mitgehen würden.

Der geübte Blick zeigt neben aller Auswahl auch wer in Deutschland Gin vertreibt: von einigen Importeuren und Großhändlern ist gleich das ganze Sortiment mit dabei. Man hat uns aber versichert, dass die Auswahl davon nicht beeinflusst wurde und bei den Gins vorsortiert wurde um eine möglichst große Bandbreite zu zeigen. Das ist gelungen und auch bei den Importeuren darf man sagen, dass wir diese Gins auch alle empfehlen würden.

 

Das Kartenspiel als Geschenkidee?


Insgesamt passt das Kartenspiel als Geschenkidee super: schön aufgemacht, viel Wissenswertes zu den Gins auf den einzelnen Spielkarten und für 11,90€ plus Porto faire 2,60 € Porto absolut fair. Aber auch für den Gin-Liebhaber wohl ein weiteres must have für die Ausstattung der Hausbar.

Bestellt werden kann direkt beim Hersteller im Online Shop oder auch schnell und einfach über hier Amazon. Dort spart man 1 €, muss aber damit leben, dass das Kartenspiel unter Musik-CDs und Vinyl eingeordnet ist und der Künstler „Quartett“ heißt. Eben ein kleines Schmankerl und Abschluss. Cheers!

 

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Musterstadt Dry Gin

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Seit Jahren wächst die deutsche Gin-Produktlandschaft unaufhaltsam. Mittlerweile können weit mehr als einhundert deutsche Gins gekauft und getrunken werden. Im Trend liegt hierzulande nicht nur einheimischer Gin per se, sondern insbesondere Gin, der seine regionale Verbundenheit ausdrückt. Fast ein Viertel aller verfügbaren deutschen Gins greift mit einem Zusatz à la „Musterstadt Dry Gin“ das Thema Regionalität schon im Markennamen bzw. im Namenszusatz auf.

Monkey 47 Gin

Schwarzwald Dry Gin: die bekannteste deutsche Herkunftsbezeichnung beim Gin.

Unlängst mahnte Nils Wrage, Chefredakteur des Branchemagazins MIXOLOGY, in einem Aufruf an angehende Gin-Produzenten zu u. a. erhöhter Aufmerksamkeit bei der sprachlichen Identität ihrer Produkte und mehr Eigenständigkeit bei der Produktion. Ein „Schwarzwald Dry Gin“ (gemeint ist natürlich der Monkey 47) war um das Jahr 2010 noch eine ausgefallen Bezeichnung, heute aber gibt es viele Gins, die mit ähnlichen Claims werben und sich durch diesen alleine nicht mehr von der Konkurrenz abheben. Auch gibt es Produkte, die regionale Claims verwenden, aber gar nicht in der genannten Region hergestellt werden.

Dass Vertriebsstandort und Produktionsstandort nicht deckungsgleich sein müssen, das ist klar. Und Konsumenten wissen einzuordnen, dass nicht jeder Gin-Produzent seinen Gin auch wirklich selbst brennt. Oft wird nicht nur der Agraralkohol zur Gin-Herstellung eingekauft, sondern der Gin an sich durch eine Lohnbrennerei destilliert. So kann ein „Hamburger Gin“ genauso gut in einem anderen Bundesland herstellt worden sein. Ob einem als Kunden die lokale Herkunft im Sinne einer Herstellung vor Ort wichtig ist, muss wohl jeder für sich entscheiden.

 

Regionale Sehnsüchte im Gin

Bärwurz im Granit Gin

Bärwurz als Botanical spielt im Granit Gin aus Bayern eine wichtige Rolle.

Andererseits suggeriert Nennung einer Stadt oder einer Region, dass mit dem Gin bestimmte regionale Sehnsüchte bei der überregional verteilten Kundschaft gestillt werden können. Schließlich lässt die Nennung der regionalen Herkunft auch geschmackliche Erwartungen entstehen, z. B. das der Gin eine besondere regionale Note geschmacklich transportiert oder für die Region typische Zutaten verwendet werden.

Sehr häufig geben Gin-Hersteller an, dass sie für das Herabsetzen auf Trinkstärke Wasser oder gar Quellwasser aus der Region nutzen. Einige Gin-Hersteller haben Rezepturen geschaffen, die einige Zutaten aus der jeweiligen Region verarbeiten. Manche Gins tun dies, ohne die jeweiligen Zutaten genauer zu spezifizieren. So wirbt der Gin Dobre mit einer „geheimen Zutat aus dem Spreewald“. Andere Gin-Marken werben offensiver mit regionstypischen Botanicals. So werden im Bavarka Gin bayrische Kartoffeln verarbeitet und der Granit Gin verwendet Bärwurz als Botanical.

 

Tasting Set: Lokalorite im Gin

Tasting Set: Regionale deutsche Gins

Tasting Set: Regionale deutsche Gins

Wiederum andere Gins gehen so weit, dass sie als Gin im Ganzen für eine bestimmte Region oder etwas regionaltypisches stehen. Sie brennen gewisser Maßen Lokalkolorit in Gin. Lokal… was? Lokalkolorit bezeichnet die besondere Atmosphäre einer Stadt oder Landschaft. Die drei Gins unserer Gin-Box im August 2016 mit dem Motto „Lokalkolorite in Gin gebrannt“ spiegeln gut das Lokalkolorit ihrer Stadt wider und konservieren die jeweils lokalen Eigenarten und unverwechselbaren, regional typischen Aromawelten im Gin. Der Waldmeister aus Berlin, die Frankfurter Grüne Soße oder Hopfen und Malz aus München. Drei lokale Eigenarten und unverwechselbare, regionaltypische Aromawelten, die in Gin konserviert wurden.

> Gin Box online bestellen

  • #1: Berliner Waldmeister und Holunder

    #1: Berliner Waldmeister und Holunder – der Berliner Brandstifter Berlin Dry Gin

    Berliner Brandstifter Gin

    Brandstifter Gin aus Berlin, mit typischen Noten von Holunder und Waldmeister.

    Der Berliner Brandstifter Berlin Dry Gin mit einem Alkoholgehalt von 43,3 % vol. ist das Produkt eines kleinen Spirituosenherstellers aus der deutschen Hauptstadt, der im Jahr 2009 vom gebürtigen Berliner Vincent Honrodt ins Leben gerufen wurde.

    Zunächst war bei den Brandstiftern nur ein Korn im Programm. Der Gin folgte, als Vincent nach einer langen Clubnacht mit Freunden in der Berliner Morgensonne saß und über typische Berliner Kräuter, Aromen und Geschmäcker philosophierte. Es kam die Frage auf, wie man diese vereinen und konservieren könne. Die Antwort war der Berliner Brandstifter Gin, der den frischen Geist eines Berliner Sommers verkörpern soll. Nach eigenen Angaben benötigte das Finden der richtigen Rezeptur etwa ein Dreivierteljahr. So kann man seit 2013 den Berliner Brandstifter Berlin Dry Gin kaufen.

    Gebrannt wird in der Brennerei der Familie Schilkin, die auf dem Gutshof Alt Kaulsdorf seit den 20er Jahren Spirituosen herstellt. Der Berliner Brandstifter Gin wird, wie der Kornbrand aus dem Hause Berliner Brandstifter, 7-fach destilliert. Seinen Charakter prägen typische Berliner Anklänge von Holunderblüten, Malvenblüten, frische Gurken und natürlich Waldmeister. Die Botanicals für den Berlin Dry Gin werden u.a. in Zusammenarbeit mit einem Berliner Landwirt regional angebaut und von Hand gepflückt und verarbeitet. Die von Natur begrenzte Erntemenge limitiert die Produktion auf wenige Editionen á 9.999 Flaschen im Jahr.

    Die zunächst intensive, hochprozentige Alkoholnote wird schnell durch ein zitronenartiges Bukett überlagert, dass von einem Hauch Grapefruit begleitet wird. Dann steigt einem er Waldmeister in die Nase. Die Holunderblüten entfalten besonders beim Trinken ihre Wirkung. Je länger auf der Zunge liegend, desto weicher ist der Gin im Abgang. Insgesamt ist der Brandstifter ein schöner süßlicher und floraler Gin.

    Der Berliner Brandstifter wird typischerweise in 700 ml Flaschen zu einem Preis von 36,50 Euro verkauft.

  • #2: Frankfurter Grüne Soße

    #2: Frankfurter Grüne Soße – der Gin Sieben Frankfurt Dry Gin

    In Anlehnung an ein Frankfurt Original verkörpert der Gin Sieben Frankfurt Dry Gin mit seinem Alkoholgehalt von 49 % vol. die Grüne Soße oder „Grie Soß“, wie der Frankfurter sagt, in einem Gin.

    Gin Sieben

    Gin Sieben mit den typischen Kräutern der grünen Soße.

    Gregor Haslinger, Inhaber eines Whisky Fachgeschäftes in Frankfurt, hatte die Idee zu diesem echten Frankfurt Dry Gin. Der Gin wird in der Brennerei Henrich gebrannt. Über die Mazeration wird die typische Kräutermischung der Frankfurter Grüne Soße auf den Alkohol übertragen. Sieben Kräuter machen die Grüne Soße aus: Boretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Die frisch geernteten Kräuter, die auch in Frankfurt wachsen, werden über mehrere Tage in Alkohol eingelegt und dann langsam destilliert sowie anschließend mit einem Wacholderdestillat vereint und mit lokalem Quellwasser auf Trinkstärke heruntergesetzt.

    Wer das erste Mal einen Schluck von dem Gin Sieben nimmt, wird zunächst kaum an Gin denken, sondern meine, wahrlich die Grüne Soße auf der Zunge zu haben. Laut Hersteller sorgen Kerbel und Petersilie für das Kräuteraroma, Kresse und Sauerampfer bringen die Frische. Die Pimpinelle macht den Gin leicht nussig, während Boretsch den Geschmack mit einer floralen Note abrundet und der Schnittlauch dem Gin Sieben einen besonderen Charakter verleiht. Der Gin ist sehr intensiv im Aroma und leicht säuerlich am Gaumen.

    Der Flaschenpreis liegt bei ca. 33 Euro für die 500ml Flasche.

  • #3: Hopfenblüten und Malz aus Bayern

    #3: Hopfenblüten und Malz aus Bayern – der The Duke Munich Dry Gin

    Der The Duke Munich Dry Gin mit einem Alkoholgehalt von 45 % vol. ist einer der bekanntesten, wenn nicht DER bekannteste Gin aus Bayern. Seit 2008 wird der kräftige und würzige Gin in einem Hinterhof im Herzen Münchens hergestellt. Neben sonst traditionellen Gin-Zutaten sorgen als Abrundung Hopfenblüten und Malz für den bayrischen Einschlag. Mit einer Widmung an Heinrich den Löwen trumpft er auch vom Namen her als ein echter Bayer auf.

    Duke Gin aus München

    Duke Gin aus München mit Hopfenblüten und Malz

    Die THE DUKE Destillerie stellt neben dem Gin auch einen Vodka und einen Ingwerlikör her. Was den Gin angeht sind die zwei Gründer Daniel Schönecker und Maximilian Schauerte echte Pioniere: Sie haben den ersten, bayrischen Gin auf den Markt gebracht und waren mit ihrer Wahl der beiden Botanicals Hopfenblüten und Malz absolute Vorreiter beim Thema Regionsbezug. Noch dazu haben die beiden Jungs einen deutschen Gin zu einer Zeit kreiert, als der aktuelle Gin-Boom noch weit entfernt war!

    Alle insgesamt 13 verarbeiteten Kräuter und Gewürze stammen aus rein biologischem Anbau. Neben der erwähnten bayrischen Note und Wacholder sind u.a. Koriander, Zitronenschalen, Angelikawurzel, Lavendelblüten, Ingwerwurzel, Orangenblüten und Kubebenpfeffer verarbeitet. Die Botanicals werden über Nacht mazeriert und anschließend in einer von Hand gefertigten kupferne Destille zweifach destilliert.

    Der Duke Gin ist ein wirklich ausdrucksstarker Gin, der schon in der Nase mit einer sauberen Wacholder- und einer frischen Zitrusnote sehr würzig wahrnehmbar ist. Alkoholische Noten gibt es keine. Am Gaumen ist er würzig, sehr rund und fast überraschenderweise weich. Der Duke Gin fällt durch seinen langen Abgang sehr positiv auf.

    Der Gin wird in einer 700ml Flasche zu einem Preis von ca. 28 Euro verkauft.

 

Drei Gins, eine Box: Die „Lokalkolorite in Gin gebrannt“ Gin-Box

3 Beispiele für Gin aus Deutschland

3 Beispiele für Gin aus Deutschland

Alle drei Gins spiegeln gut das Lokalkolorit ihrer Stadt wider und konservieren die jeweils lokalen Eigenarten und unverwechselbaren, regional typischen Aromawelten im Gin. Der Waldmeister aus Berlin, die Frankfurter Grüne Soße oder Hopfen und Malz aus München. Wenn man die Augen schließt beim Trinken, dann fühlt man sich fast wie vor Ort. Cheers!

P.S.: Welcher Germanist unter euch kann uns aufklären – gibt es eine Mehrzahl von Lokalkolorit oder hatten wir einen Gin zu viel bei der Themenfindung? Hinweise bitte per Mail oder Social Media.

 

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Cocktail Bitters

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Bei einem Cocktail Bitter handelt es sich um eine alkoholische Würzzutat für klassische Gin-Cocktails, der für das bittere Aroma im Drink sorgt. Er zeichnet sich durch einen mehr oder weniger intensiven Geschmack aus und wird üblicherweise nur in geringen Dosen beigefügt bzw. als “Dash” (kleiner Spritzer) verwendet – damit hebt er sich klar von den Bitterspirituosen wie Aperol, Campari oder Fernet Branca ab. Die hochkonzentrierte Essenz besteht in der Regel aus verschiedenen Komponenten, namensgebend ist die, deren Aroma im Vordergrund steht (beispielsweise Orangenbitter). Daneben existieren noch die Aromatic Bitters mit sehr komplexen Geschmackskompositionen.

 

Woher stammen die Bitters?

Angostura Bitter

Angostura Bitter gehört zu den bekanntesten Cocktail Bitters

Das bekannteste Tonikum dieser Art, der Angosturabitter, hat 1824 der deutsche Arzt Johann Siegert erfunden – als Heilmittel gegen diverse Tropenkrankheiten. Schon bald verwendeten die Menschen die aromatische Tinktur auch abseits der Lazarette als Würzmittel, die im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts immer mehr in Mode kam. Vor allem in den Bars wurden die Bitters zur unverzichtbaren Zutat bei den damals neuartigen Mixgetränken: den Cocktails.
In einigen der Cocktailbücher des frühen 20. Jahrhunderts sind bereits um die 100 verschiedenen Bitters aufgeführt. Nachdem die kleinen Fläschchen mit dem bitteren Inhalt in den 1980ern und 1990ern dann größtenteils verstaubten, ist heute wieder eine fast nicht mehr überschaubare Zahl von Geschmacksrichtungen auf dem Markt erhältlich. Darüber hinaus stellen viele engagierte Barkeeper ihre Bitters selbst her, teilweise sogar nach historischen Originalrezepten.

 

Welche Geschmackssorten sind die bekanntesten?

Ferdinand's Bitters

Klassische Bitters und Orangen Bitters sind die bekanntesten Sorten, aber Variation ist groß, wie beispielsweise die Quitten-Riesling-Bitters von Ferdinand’s.

Neben dem Angosturabitter und dem Orangenbitter, spielt vor allem der rote Peychaud’s Bitter (basiert auf dem Enzian, leicht süßlich, mit blumigem Aroma) bzw. dessen Abwandlungen (Creole Bitters) eine der wichtigen Rolle an der Bar-Theke, etwa im Cocktail Sazerac (Spirituose nach Wahl, Zucker, Wasser und Bitter). Er wird als einer der wenigen dieser Essenzen durchgehend seit 1830 hergestellt.
Zu den bekanntesten Bitters-Sorten, die heute angeboten werden, zählen außerdem Grapefruit Zitrone, Pfirsich und Minze, beziehungsweise Mischungen dieser Aromen, außerdem exotische Geschmacksrichtungen wie Sellerie, Kakao, Rhabarber oder Tonic.
Darüber hinaus sind Bitters verbreitet, bei denen Kräuter oder Gewürze den Geschmack dominieren, etwa die Variante mit Kamillennote.

 

Warum werden einem Drink Cocktails Bitters beigemengt?

Gin Old Fashioned

In Gin Old Fashioned sorgt Angostura Bitters für die nötige Komplexität und Balance

Während vor Jahrtausenden “bitter” dem Jäger und Sammler “Achtung, Gift!” signalisierte, wirken auf den Menschen der Gegenwart mit seinen verfeinerten Geschmacksnerven Bitterstoffe in gewissen Nahrungs- und Genussmitteln delikat und anregend. Da der Ur-Instinkt jedoch immer noch vorhanden ist, gilt das nur für ein gewisses Maß an Bitterkeit – ein zu intensives Aroma setzt man heute noch mit Toxizität gleich. Auch Kinder mögen in der Regel die Geschmacksrichtung bitter aus Selbstschutzgründen nicht.
Aufgrund der enormen Vielfalt der kulinarischen Möglichkeiten, empfindet man gewisse Speisen ohne das bittere Aroma mittlerweile als flach, langweilig und eindimensional – und das gilt ebenso für bestimmte Getränke. Ein clever kreierter und professionell gemixter Cocktail bedient bestmöglich alle Geschmacksrezeptoren. Und da dabei in der Regel eine Menge starker und vordergründiger Aromen um die Aufmerksamkeit des Konsumenten ringen, ist häufig eine gewisse Portion Bitterkeit unerlässlich, damit der Drink nicht in eine Richtung abgleitet und ein bestimmter Geschmack zu auffällig und vordergründig dominiert. Bitters runden, raffiniert eingesetzt, die restlichen Noten des betreffenden Drinks ab und verleiht dessen Gesamteindruck die nötige Tiefe, Geschmacksharmonie und Dreidimensionalität.

 

Cocktail Bitters im Gin & Tonic?

Gin & Tonic

Auch ein Gin & Tonic lässt sicht mit Cocktail-Bitters aufpeppen.

Nicht nur bei vielen klassischen Cocktails spielen die Bitters eine wichtige Rolle zur Balance. Auch ein Gin & Tonic lässt sich mit verschiedenen Bitters aufpeppen und betonen. Dabei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Will man den Gin etwas deutlicher hervorarbeiten so arbeitet man mit den klassischen Tonics. Aber auch abgefahrene Kreationen gehen, beispielsweise mit Enzian Bitters, Schokolade oder ähnlichen Aromen. Die Bitters sind dabei keinesfalls dominant, sondern bereichern das Aroma-Profil dezent im Hintergrund. Bei der Dosierung sollte man aber etwas achtgeben, 1-2 Dashes bzw. Tropfen aus einer Pipette reichen völlig aus.

 

Kann man Cocktail Bitters selbst herstellen?

Buch zu Cocktail Bitters

Mehr Hintergründe und viele Rezeptideen gibt es im Buch “Bitters”, das es unter anderem hier zu kaufen gibt.

Ein Ansatz aus den verschiedensten Zutaten für die Cocktail Bitters benötigt üblicherweise mehrere Wochen oder sogar Monate, um zur Perfektion zu reifen. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass die Früchte, Kräuter oder Gewürze unterschiedlich lange brauchen, um ihr Aroma optimal zu entfalten. Daher benötigt es schon ein wenig Übung und Geduld, sowie einige Versuchsreihen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wurde. Es empfiehlt sich, qualitativ hochwertige Zutaten aus dem Reformhaus oder der Apotheke zu verarbeiten, wo die Mitarbeiter zugleich auch über das entsprechende Know-how, den Einsatz der Ingredienzien betreffend, verfügen. Auch am Alkohol sollte nicht gespart werden – ein billiger Fusel beeinflusst den Geschmack nachteilig.

Beispielrezept für die Herstellung eines eigenen Bitters: Einen Liter neutralen Alkohol zusammen mit den Zesten (dünne Streifen der äußersten Schicht aus der Fruchtschale) von drei Orangen und einer Grapefruit, einem halben Bund Minze, einem Bund Zitronengras und einer Tasse Pfefferkörnern in ein Einmachglas füllen.

 

 

Cocktail Bitters Rezept

Dieses fest verschließen und drei Wochen bei Zimmertemperatur dunkel lagern. Danach durch ein Tuch seihen – fertig ist der hochkonzentrierte Bitter. Zuletzt wird er noch in kleine Fläschchen gefüllt, für den Showeffekt können solche mit Pipette verwendet werden, die man ebenfalls in der Apotheke erhält. Essenz dauerhaft kühl und dunkel aufbewahren, damit die Geschmackstoffe so lange als möglich erhalten bleiben.

Welche Marken bzw. Bitters-Produzenten sind bekannt?

Die bekanntesten Cocktail Bitters auf dem Markt sind Ferdinand’s, Angostura International, Hemeter, L. E. Jung and Wolff (Peychaud’s), Hermes (Suntory Ltd.), The Bitter Truth, Bittermen’s, Bob’s Bitters, Fee Bros., Scrappy’s Bitters, Gary Regan’s und Bitter Tears. Bitters mit Kakao- und Schokoladennoten werden unter anderem von der Salzburger Mozart Destillerie und The Bitter Truth (Xocolatl Mole Bitters) angeboten.
Zugleich bieten Einzelpersonen spezielle Bitters an – so vertreibt etwa der Barkeeper Dale DeGroff aus den USA einen Piment Bitter. Umgekehrt gibt es für spezielle Cocktails eigene Bitter, etwa für den “Pisco Sour” den in Peru hergestellten Amargo Chuncho Bitter.

 

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Gin & Tonic aus der Dose

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Einkauf in einem Supermarkt in den Niederlanden. Kassenbereich. Es lachen gekühlte Getränke in Mehrwegflaschen und Dosen. Für den schnellen Suff zwischendurch die üblichen Verdächtigen: Whiskey Cola, Rum Cola, Wodka Lemon und eben Gin & Tonic – Gordon’s in der gelben Dose. Doch im örtlichen Supermarkt ist die Gin Welle auch angekommen: es gibt gleich 3 unterschiedliche Sorten Gin & Tonic in der Dose. Neugier gewinnt – die Dosen landen im Einkaufskorb.

Während man in den nächsten Tagen teils verächtlich um die Dosen schleicht und dann Abends doch einen eher klassischen Gin & Tonic trinkt – irgendwann ist es dann so weit. Das Tasting wird vorbereitet: 3 Longdrinkgläser, reichlich Eiswürfel, das Gin Aroma Wheel und etwas zu schreiben. Dazu gute Gesellschaft.

 

Dose 1: Gordon’s Gin & Tonic

Gordon's Gin & Tonic aus der Dose

Der bekannteste Vertreter im Dosen-Tasting: Gordon’s

Bei vielen Lesern dieses Blogs rangiert Gordon’s Gin sicherlich kurz vor der Verachtung. Das macht das Design in der Dose eben auch nicht besser. Und trotzdem schneidet der Gordons Gin in Blindverkostungen selten schlecht ab. Es ist ein Gin, wie man ihn von früher kennt: einfach gestrickt, etwas zu süßlich, leichte Alkoholnoten, leichte Wacholdernote. Mit einem bitteren Tonic, meistens Schweppes Indian Tonic Water – eben so wie man es kennt.

In der Dose ist der erste Eindruck durchaus positiv. Eine deutliche Wacholdernote, ohne viel drum herum. Aber nach wenigen Sekunden wirkt der Gordon’s & Tonic unnatürlich und die Wacholder schmeckt geradezu parfümiert. Die bitteren Noten des Tonics (welches ist nicht bekannt) fehlen im Drink selbst und bleiben nur im Abgang auf der Zunge zurück. Die Einbettung der Kohlensäure ist auch müßig – die Erfrischung ist schnell verflogen.

Selbst wenn man mit geringer Erwartungshaltung an die Sache rangeht ist der Gordon’s & Tonic in der Dose einfach zu chemisch und unnatürlich. Von einem klassischen Gordon’s mit Schweppes Indian Tonic hat man mehr.

 

 

Dose 2: Bombay London Dry Gin & Tonic

Bombay London Dry Gin aus der Dose

Als Pouring Gin nutzen wir den Bombay gerne. Doch als Gin & Tonic aus der Dose?

Den Bombay London Dry Gin sieht man mittlerweile häufiger auch im Supermarkt. Der Gin ist der Vorläufer des Bombay Sapphire London Dry Gin in der sapphirblauen Flasche. Beide Gins werden von Bacardi Deutschland vertrieben. Die Verwandtschaft erkennt man direkt am Design: der Bombay London Dry Gin kommt in der gleichen Flaschenform, nur durchsichtig. Auf dem Label lächelt Queen Victoria, aber das Label ist zurückhaltend grau, der Rest der Gestaltung ähnlich.

Der Bombay London Dry Gin wird nach einem Originalrezept von 1820 gebrannt und ist für etwa 13 € in der 0,5L-Flasche zu haben. Beim Kauf muss man auf die unterschiedlichen Trinkstärken achten. Eine Version kommt mit leichten 39%vol. daher, die andere mit 43 Vol. %. Das macht sich aufgrund der Alkoholsteuer vor allem im Preis bemerkbar. Mit der 43% Vol. haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht. Wir nutzen den Gin häufig als Pouring Gin in Gincocktails.

Doch kann der Bombay London Dry auch in der Dose mit einem No-Name Tonic überzeugen? Vorneweg: überhaupt nicht. Wie der Gordon’s wirkt der Bombay extrem parfümiert und unnatürlich. Bei den Aromen stechen vor allem Iriswurzel und Angelikawurzel heraus. Klassische Gin Botanicals, aber schlecht eingebettet. Auch bei den bitteren Noten des Tonics gibt es nichts zu gewinnen. Die Kohlensäure ist fast direkt nach dem Öffnen der gekühlten Dose verfolgen. Damit kann die Dose mit dem eigentlich guten Gin wirklich nicht mithalten. Und nebenher verbaut man sich bei diesem Geschmack wahrscheinlich noch das Marken-Image des Bombay Sapphire, aber das müssen andere entscheiden.

 

Dose 3: Henkes Cucumber Gin & Tonic

Henkes Cucumber Gin & Tonic

Gin & Tonic mit einem erfrischenden Gurken-Aroma.

Der Name Henkes dürfte so ziemlich niemandem ein Begriff sein. Unter diesem Label wird in Holland der Royal Stork Gin der Firma Bols vermarktet. Bols kennt von daher schon eher, der Hersteller bringt diverse Liköre und andere Cocktailzusätze auf den Markt. Mit Gin hingegen hat sich Bols bisher keinen Namen gemacht. Dafür kann man Getränke aromatisieren. Könnte also ganz gut schmecken, dieser Gin & Tonic aus der Dose.

Der erste Eindruck: Gurke. Erfrischend, sehr dominant, positiver erster Eindruck. Doch je näher sich das Getränk dem Abgang neigt, desto unangenehmer wird der Geschmack. Der G&T hinterlässt einen brauseartigen Geschmack auf der Zunge und wirkt etwas chemisch, statt gekonnt bittere Noten auszuspielen. Die Kohlensäure ist wie bei den anderen beiden nicht besonders nachhaltig.

 

Fazit – mal schnell zwischendurch?

Müsste man sich zwischen den drei Gin & Tonics aus der Dose entscheiden, dann würde wahrscheinlich der Henkes Cucumber Gin & Tonic gewinnen. Er wirkt als einziges nicht parfümiert, dafür aber dann doch leicht chemisch.

Wenn man also keine besondere Lust auf den Aufwand beim Pressen frischer Zitronen hat und wieder einmal die Muße fehlt das ganze Set an Barwerkzeug nach der Zubereitung eines Cocktails wieder zu spülen – ja, dann greift man schon einmal schnell zu einem Gin & Tonic. Und trotzdem bekommt man dabei eine herrliche Komplexität und einen erfrischenden Drink in die Hand.

Doch aus der Dose – da ist man bei GINspiration wahrscheinlich einfach nicht die Zielgruppe. Und geschmacklich gibt es da auch nur wenig zu verpassen. Eben nicht mal stink normaler Gin & Tonic, weit abseits vom „ultra premium small batch hand-crafted Musterstadt Dry Gin“ und jeglicher Form der Barkultur. Kann man verurteilen, kann man das aber auch lassen.

 

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